Das laut eigenen Angaben größte Seekabelprojekt der Welt wird noch ein bisschen größer: Facebook erweitert sein neues Seekabel „2Africa“ um Landepunkte in Angola, dem Südosten Nigerias sowie auf den Seychellen und Komoren. Sie schließen sich der kürzlich angekündigten Verlängerung auf die Kanarischen Inseln an.
„2Africa“ wurde im Mai 2020 von Facebook angekündigt. Das Seekabel soll einmal um den afrikanischen Kontinent laufen und diesen bis Ende 2023/Anfang 2024 besser ans Internet anbinden. Die Zahl der Landepunkte liegt nun bei 35 in 26 Ländern, wie das Netzwerk mitteilte. Die Gesamtlänge des Unterseekabels wurde ursprünglich mit 37.000 Kilometern angegeben.
Am Bau beteiligt ist neben Facebook ein Konsortium von Telekommunikationsunternehmen, bestehend aus China Mobile, Südafrikas MTN GlobalConnect, Orange aus Frankreich, der saudi-arabischen STC, Telecom Egypt, Vodafone und dem auf Mauritius ansässigen Infrastrukturanbieter WIOCC. Die Parteien haben Alcatel Submarine Networks (ASN) beauftragt, das Seekabel zu bauen.
Vermessungsaktivitäten großteils abgeschlossen
Der Großteil der Vermessungsaktivitäten unter Wasser sei nun abgeschlossen, hieß es in einer Mitteilung des Projekts vom Montag. ASN habe mit der Herstellung der Kabel- und Repeater in seinen Werken in Calais und Greenwich begonnen, um die ersten Segmente im Jahr 2022 bereitzustellen. Voraussichtlich Ende 2023 werde das Kabel „live“ gehen.
Eines der Schlüsselsegmente von „2Africa“, die Landüberquerung Ägyptens, die Landeplätze im Roten und im Mittelmeer über zwei völlig unterschiedliche Landrouten verbindet, wurde demnach vorzeitig fertiggestellt. Ein dritter Meeresweg wird diesen Abschnitt über das Rote Meer ergänzen.
„Wirtschaftliche und soziale Vorteile“
„2Africa“ soll den beteiligten Ländern der Mitteilung zufolge „schnellere und zuverlässigere Internetdienste“ bereitstellen. „Gemeinden, die auf das Internet angewiesen sind, um Dienstleistungen von der Bildung über das Gesundheitswesen bis hin zur Wirtschaft zu erbringen, werden die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile erleben, die sich aus dieser erhöhten Konnektivität ergeben“, hieß es.
Das Projekt ist allerdings nicht unumstritten. Kritiker befürchten eine Vormachtstellung des sozialen Netzwerks in Afrika.
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