Volkskultur

Sohn schrieb Biografie über Vater Arnold Ronacher

Kärnten
25.07.2021 12:02

„Trotz alledem und gerade deshalb!“: Leicht war es nicht, das Leben des Arnold Ronacher, doch seine Leidenschaften gaben ihm Kraft: die Literatur, die Musik und die Berge.

Wånn i aufnsteig auf die Ègalhöah, wann im Fruahjåhr obn zerrinnt der letzte Schnee, werdn tieaf druntn im Tål schuan Wåld und Wieslan grüan. Mei liabs Karntnerlånd, wia bist du schian!“ Dieses Lied widmete Arnold Ronacher (1921-2019) seinem Hausberg, dem Spitzegel, den er 60-mal von allen Seiten und zu allen Jahreszeiten bestiegen hatte. Das Lied verbindet drei große Leidenschaften des Gailtalers: Berge, Literatur, Musik.

Sohn Ronacher schrieb Biografie über seinen Vater
Arnold Ronacher hat 20 Bücher – Gedichte, Erzählungen, Hörspiele und auch Bühnenstücke – hinterlassen, zudem eine Autobiografie, die bis zum 72. Lebensjahr Spannendes berichtet, ein Kriegstagebuch und Bergbücher. Diese Aufzeichnungen und die selbst erlebten Erfahrungen als Sohn haben es Herwig Ronacher ermöglicht, eine sehr persönliche Biografie über seinen Vater zu schreiben.

Der 1921 in Villach geborene Arnold Ronacher wuchs in Kühnburg bei Hermagor auf, wo es auch zu den Lausbubenstreichen kam, mit denen er später in Gedichten die Leser zum Schmunzeln brachte. Wegen seiner außergewöhnlich guten Schulleistungen konnte Ronacher ab Herbst 1935 die Lehrerausbildungsanstalt in Klagenfurt besuchen, wo er mit 19 weiteren jungen Männern im Schlafsaal war und Hunger kennenlernte.

Tagebuch während der Kriegszeit geführt
„Dass der Krieg seine gesamte Jugendzeit vom 19. bis zum 24. Lebensjahr wegnehmen würde, hatte er - wie die meisten Menschen zu dieser Zeit - wohl nicht geahnt. Entsprechend umfangreich wurde auch sein Tagebuch, das er bis zu seiner schweren Verwundung am 1. April 1945 - als ihn beim Rückzug in Ungarn eine Kugel sehr nahe am Herzen traf - täglich geführt hat“, schreibt Herwig Ronacher und erinnert sich an seinen Satz seines Vaters, der dessen Disziplin und Zuversicht beschreibt: „Trotz alledem und gerade deshalb!“

„Im Speziellen bedeutete das, nicht zu verzweifeln, mit Leidenschaft als Lehrer die Jugend zu erziehen, zu heiraten und eine Familie zu gründen, trotz seines teilgelähmten Armes bergzusteigen und zu klettern, mit eigenen Händen zwei Häuser zu bauen, wieder zu singen und einen Chor zu leiten, die Freude an der Dichtkunst zu behalten“, so der stolze Sohn.

Gedichte und Lieder macht ein QR-Code hörbar
In Gedichten und Kurzgeschichten erzählte Arnold Ronacher in Obergailtaler Mundart „Von da Anizn“, der Gabeldeichsel eines Wagens, vom „Gailtaler ABC“, liefert einiges „Zen Nachdenkn“. Den Tälern und Bergen, der Fauna und Flora sowie der Geschichte des Gailtales widmete er das Buch „Die Gail entlang“. Mit „Gailtaler Weihnacht“ schufen Ideenlieferant Wilhelm Millonig, Texter Arnold Ronacher und Komponist Günther Mittergradnegger eine von Reinhard Kühr vollendete Kantate. All das und mehr hat Herwig Ronacher im Buch über seinen Vater gesammelt. Gedichte und Lieder macht ein QR-Code hörbar.

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