Andrea Wolfmayr

Die literarische Nabelschnur reicht ins Jenseits

Steiermark
20.07.2021 08:37

Es ist die ursprünglichste aller Beziehungen, die man im Leben haben kann - jene zwischen Mutter und Kind. Die steirische Autorin Andrea Wolfmayr hat der Beziehung zu ihrer vor über 20 Jahren verstorbenen Mutter nun ein ganzes Buch gewidmet: „Mama!!“ ist in der Edition Keiper erschienen.

Der Titel des Buches ist ein sprachlicher Akt der Verzweiflung: „Mama!!“ Tausende Male hat man diesen Ruf als Kind gebraucht - und gegenüber den eigenen Eltern bleibt man ja immer ein Kind. Bis die Mutter eines Tages nicht mehr ist, und man nichts tun kann, als ihr das „Mama!!“ ins Jenseits nachzurufen.

Literarisches Nachrufen
Genau das tut die steirische Autorin Andrea Wolfmayr in ihrem gleichnamigen Buch. Es ist kein Nachruf, aber ein literarisches Nachrufen, denn Wolfmayr hat mehr als 20 Jahre nach dem Tod ihrer Mutter festgestellt, dass die Nabelschnur bis ins Jenseits reichen kann: „Ich rede innerlich mit ihr. Nicht mehr so oft wie früher, aber allmählich, im Älterwerden, immer öfter“, schreibt sie.

„Herzzerreißend ist das Muttersein“
Denn jetzt, selbst nicht mehr die Jüngste, bekommen die Vergleiche mit der Mutter eine neue Dimension. Wolfmayr erkennt nicht nur, wie ähnlich sie ihrer Mutter geworden ist, sondern auch, wie unterschiedlich sie sich trotzdem entwickelt haben: Aktuelle Beobachtungen stellt sie Briefen gegenüber, die sie an die Mutter nach deren Tod zu schreiben begann. Die Erkenntnisse, die diese doppelte Beleuchtung der Beziehung hervorrufen, sind zutiefst persönlich, haben aber auch große Allgemeingültigkeit: „Herzzerreißend ist das Muttersein. Und kostet ein ganzes Leben.“

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