Im Tiroler Verwalltal im Bezirk Landeck kam es - wie zuvor schon in Oberhofen und Westendorf - nun auch zu einem verfrühten Almabtrieb. Nachdem zuletzt 14 Schafe gerissen worden waren, entdeckten Bauern am Samstag fünf weitere tote Tiere. Am Sonntag brachten sie die verbliebenen Schafe nun wieder hinab ins Tal.
Bei mehreren Rissen im Verwalltal liege der Verdacht nahe, dass sie auf das Konto eines Bären gehen - obwohl auf der betroffenen Alm Herdenschutz praktiziert wurde: Man hat die Behirtung verstärkt und Zäune aufgestellt.
Die vergangenen drei Wochen seien für die Almbauern im Tal nervenaufreibend gewesen. „Alle paar Tage hat unser Schafhirte wieder Risse von der Alm gemeldet. Wenn du diese Nachricht an einen begeisterten Schafzüchter weitergeben musst, bricht für ihn fast eine Welt zusammen“, erzählt Almobmann-Stellvertreter Andreas Matt. Viele würden vom Aufhören sprechen.
Mittlerweile 19 Tiere gerissen
Am Samstag haben die Schafbauern wieder fünf tote und weitere verletzte Tiere gefunden, als sie das Almgebiet abgegangen seien. Am Sonntag wurden die 650 verbliebenen Schafe nun zurück ins Tal getrieben. Das sei „das Letzte, was man als Almverantwortlicher will“, sagt Matt, „denn ohne Tiere verwildern die Futterflächen.“
Wir setzen unsere kleinbäuerliche Struktur aufs Spiel und alle damit verbundenen Leistungen für unser Land.
Tirols LK-Präsident Josef Hechenberger
Auch der Präsident der Landwirtschaftskammer Tirol und Obmann des Vereins „Alm ohne Wolf“, Josef Hechenberger, sieht es als Gefahr, wenn die Almflächen nicht mehr bewirtschaftet werden würden. „Wir setzen unsere kleinbäuerliche Struktur aufs Spiel und alle damit verbundenen Leistungen für unser Land.“ Es brauche Handlungsmöglichkeiten in Form von Entnahmen von auffälligen Tieren, meint Hechenberger.
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