Göriach hat gewählt

Lungaus erste Ortschefin: „Das macht mich demütig“

Die neue Bürgermeisterin Waltraud Grall.

(Bild: Holitzky Roland)

Christina Petzlberger, Anna Petzlberger und Katharina Bauer sind sich einig: „Es ist Zeit geworden für eine Ortschefin.“

(Bild: Holitzky Roland)

eger Andrang: Fast alle Göriacher machten von ihrem Stimmrecht auch Gebrauch.

(Bild: Holitzky Roland)

Salzburg bekommt die neunte Ortschefin! Die beschauliche Lungauer Gemeinde Göriach mit ihren 344 Einwohnern hat am Sonntag gewählt. Das Ergebnis war eindeutig - 96,75 Prozent aller Stimmen entfielen auf Waltraud Grall (ÖVP). Sie war die einzige Kandidatin. „Das Ergebnis macht mich demütig“, sagt Grall.

„Sie wird das sehr gut machen. Endlich eine Frau, es ist Zeit dafür.“ Für Christina Petzlberger gab es keinerlei Zweifel, dass sie der ÖVP-Kandidatin Waltraud Grall ihre Stimme geben wird. Viel Auswahlmöglichkeiten gab es auch nicht: Die 47-Jährige war bei der vorgezogenen Bürgermeister-Direktwahl in Göriach die einzige Kandidatin. Die 296 Wahlberechtigten des Lungauer Ortes konnten auf dem Stimmzettel nur das Ja oder Nein ankreuzen.

Das hielt die Göriacher aber nicht vom Urnengang ab. 251 Bewohner machten von ihrem Stimmrecht Gebrauch – und wählten Grall mit 96,75 Prozent in ihr Amt. Lediglich acht Personen votierten gegen die neue Ortschefin, acht Stimmen waren ungültig. „Ich freue mich total. Das Ergebnis macht mich demütig und ist ein riesiger Auftrag für die Zukunft“, sagt Grall. Und: „Die Wahlbeteiligung bei uns in Göriach ist immer sehr hoch. Aber dass so viele ihre Stimme abgeben, ist schon gewaltig.“

Die 47-Jährige ist langjährige Gemeindebedienstete, verheiratet und Mutter von drei erwachsenen Kindern. Grall wird die erste Bürgermeisterin im Lungau. „Das ist schön, sollte aber eigentlich kein Thema sein – und ist es im Ort auch überhaupt nicht“, sagt sie. Im ganzen Bundesland Salzburg gibt es künftig nun neun Bürgermeisterinnen.

Grall tritt Erbe von Langzeit-Ortschef an
Waltraud Grall folgt damit dem Langzeit-Bürgermeister Reinhard Radebner (ÖVP) nach. Der 63-Jährige verabschiedet sich nach mehr als zwei Jahrzehnten im Amt in den Ruhestand. Wie seine Nachfolgerin ihr Amt anlegen wird? „Wichtig wird vor allem sein, junge Familien im Ort zu halten.“ Ein Großprojekt in den kommenden Jahren wird die Verbauung der Göriacher Wildbäche werden.