In Dresden hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen eine 41-Jährige erhoben, die einen Darknet-Killer beauftragt haben soll, die neue Freundin ihres Ex-Partners umzubringen. 0,2 Bitcoins Vorkasse wurden geleistet, im Februar klickten die Handschellen. Der Frau drohen bis zu 15 Jahre Haft.
„Es muss wie ein Unfall aussehen“, soll die Frau ihrem Geschäftspartner auf einer Darknet-Website gesagt haben. Bei der Zielperson handelte es sich um die 23-jährige neue Freundin ihres Ex-Partners.
Die Person, die den Mord begehen sollte, schrieb zuvor: „Lass mich wissen, wie du es erledigt haben willst. Wir brauchen gewöhnlich ein bis zwei Wochen und schicken dir dann einen Beweis.“
Die 41-Jährige leistete Vorkasse: 0,2 Bitcoins soll sie an den mutmaßlichen Darknet-Killer überwiesen haben. Die Geldflüsse waren es auch, die Ermittler auf die Spur der Dresdnerin brachten.
„Spiegel“ entdeckte Mordauftrag bei Recherchen
Das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ recherchierte gerade für eine Story im Darknet und stieß dabei auf den potenziell tödlichen Auftrag, konnte auch die Bitcoin-Zahlung nachvollziehen. Weil Gefahr im Verzug war, meldete man den Fund der Polizei, berichtet die Redaktion. Die Polizei nahm die Beschuldigte Ende Februar fest, seither sitzt sie in Untersuchungshaft.
Aufwendig war es insbesondere, sichergestellte Darknet-Inhalte in gerichtsverwertbarer Weise aufzubereiten.
Staatsanwaltschaft Dresden
Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft: „Aufwendig war es insbesondere, sichergestellte Darknet-Inhalte in gerichtsverwertbarer Weise aufzubereiten.“ Nach mehrwöchiger Untersuchungshaft habe man nun Anklage erhoben. Im Falle einer Verurteilung wegen Anstiftung zum Mord drohen der 41-Jährigen drei bis 15 Jahre Gefängnis. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft Eifersucht, Neid und Wut über die neue Lebensgefährtin des Ex-Partners.
Ermittlungen wurden auch gegen die unbekannten Betreiber jener Darknet-Plattform aufgenommen, auf der die Frau den Mord in Auftrag geben wollte. Unklar bleibt, ob der Geschäftspartner der Frau auf der Darknet-Plattform den Auftragsmord auch tatsächlich ausgeführt hätte. Dass bei solchen kriminellen Aktivitäten Vorauszahlung üblich ist, machen sich oft Betrüger zunutze, die schlicht an die Bitcoins der Auftraggeber wollen.
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