Spendenaktion

Tiroler Hilfe für Nepal in der Corona-Krise

Tirol
08.06.2021 20:00

In Nepal spitzt sich die Corona-Situation zu. Besonders alle jene Menschen, die vom Tourismus leben, haben es momentan schwer. Der Verein Nepalhilfe Tirol sammelt für Care-Pakete, die in entlegenen Dörfern dringend gebraucht werden.

Die Situation sei „dramatisch“. So beschreibt die Nepalhilfe Tirol die Corona-Lage in dem asiatischen Land. Das Gesundheitssystem stehe vor dem Zusammenbruch. Bis zu 9000 Fälle pro Tag wurden in dem 29-Millionen-Einwohner-Land im Mai gezählt. Mittlerweile sinken die Zahlen etwas, die 7-Tages-Inzidenz liegt bei 106. Knapp 7900 Todesfälle hat das Land bisher zu beklagen. Vor allem jenen, die vom Tourismus leben, gehe es seit Beginn der Krise schlecht. Hilfe von der Regierung gebe es nicht, so Wolfgang Nairz, Obmann der Nepalhilfe Tirol. „Von den vielen Trekkingtouristen leben Träger, Sherpas, aber auch Lodgebetreiber. Das ist ein riesiger Wirtschaftszweig, der aus Nepal nicht wegzudenken ist.“

Hilfe, wo es nötig ist
Die Nepalhilfe Tirol hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Sozial- und Gesundheitswesen in Nepal zu fördern. Dafür arbeitet der Verein mit Organisationen vor Ort zusammen. Neben Spendenaktionen organisiert die Nepalhilfe auch verschiedene Projekte. So schaffen etwa eine Kaffeefarm und ein Aufforstungsprojekt Arbeitsplätze und ein regelmäßiges Einkommen für Hunderte Familien in Nepal.

Seit zwölf Jahren kommen außerdem jeden Sommer 25 Sherpas nach Tirol, wo sie auf einer Alm in Hüttenbewirtschaftung ausgebildet werden. Aktuell liegt der Fokus der Nepalhilfe Tirol darauf, schnelle Hilfe in Gegenden zu bringen, die während des Lockdowns teilweise abgeschnitten waren und deren Vorräte zu Ende gehen.

Care-Pakete für Dörfer
Mit 40.000 Euro an Spendengeldern haben die lokalen Partner der Nepalhilfe Hilfspakete zusammengestellt. Diese enthalten Grundnahrungsmittel und Sanitärprodukte für drei bis vier Wochen. An 800 Familien in entlegenen Dörfern wurden die Pakete bisher verteilt - andere Hilfslieferungen würden sie oft nicht erreichen, meint Nairz. „Hilfsgüter mit Sauerstoff kommen oft nur in die Ballungszentren.“

Zitat Icon

Uns erreichen Hilferufe aus allen Landesteilen, da die Versorgung mit dem Notwendigsten teils nicht mehr funktioniert hat.

Wolfgang Nairz, Obmann der Nepalhilfe Tirol

Familien, die ein Care-Paket erhalten haben, müssen dies mit einer Unterschrift bestätigen – oder mit einem Fingerabdruck, denn viele Nepalesen können nicht schreiben.

Nepalhilfe macht weiter
„Wir wissen, dass die Spenden nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind“, sagt Nairz, der aber nicht aufgeben will. Kürzlich hat sein Verein weitere 25.000 Euro an Spendengeldern für nochmals 500 Care-Pakete überwiesen. Auch die Projekte vor Ort laufen weiter. Der Obmann hofft, dass künftig auch das Sherpa-Projekt in Tirol wieder möglich wird, und dass sich die Situation in Nepal bald verbessert, „damit ich wieder rüber und schauen kann, ob alles läuft.“

Spendenkonto der Nepalhilfe Tirol: RLB Tirol, IBAN: AT86 3600 0000 0064 5895, Spendenbegünstigungsbescheid: SO 2550

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