Anlass zur Panik sieht man bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nicht. Bisher seien seit der letzten Dezember-Woche 17 Fälle mit Neue-Grippe-Erregern im Labor festgestellt worden, teilte Franz Allerberger, Facharzt für Infektionserkrankungen, mit. Dies sei "alles andere als unüblich". Zudem liege die Sterblichkeit bei diesem Erreger unter dem, was in den Vorjahren bei normalen saisonalen Grippeerregern üblich gewesen sei.
40 Grippe-Tote im Vorjahr
In der letzten Grippesaison waren in Österreich 40 Todesfälle verzeichnet worden, die zum größten Teil auf den H1N1-Erreger zurückgehen dürften, da die normale Grippe 2009/2010 praktisch ausgefallen war. Damit lag der Wert deutlich unter früheren Jahren, als bis zu 1.000 Menschen an den Folgen einer Influenza verstorben waren.
Für Deutschland ist das Saalbacher Opfer bereits der dritte Todesfall im heurigen Jahr. Schon am Montag waren zwei Fälle aus Niedersachsen gemeldet worden, wo zwei mit dem Virus infizierte Personen gestorben waren. Die Opfer waren ein dreijähriges Mädchen und ein 51-jähriger Mann.
Bayer ging nicht zum Arzt
Der Urlauber aus Bayern war bereits erkrankt in den Salzburger Wintersportort gekommen und hatte dort aufgrund seines geschwächten Zustands auch auf Skisport verzichtet. Trotzdem ging der junge Mann nicht zum Arzt und starb dann fünf Tage nach seiner Ankunft in Österreich. Da an den inneren Organen schwerwiegende Veränderungen festgestellt wurden, entschied man sich am Dienstag zu einer Obduktion, deren Ergebnisse jetzt vorgelegt wurden.
Nach Angaben von Sanitätsdirektor König sei es zwar grundsätzlich möglich, dass sich Menschen, die mit dem Verstorbenen in näherem Kontakt waren, mit dem Virus angesteckt haben. Die betreffenden Personen seien allerdings bereits untersucht worden, eine Ansteckung sei unwahrscheinlich, hieß es.
Laut Thomas Kvicala, Sprecher des Gesundheitsministeriums, sind in Österreich noch 700.000 Dosen des Schweinegrippe-Impfstoffs vorhanden, die zu Zeiten der Pandemie angekauft und ab Oktober 2009 eingesetzt wurden. "Wir haben 500.000 Dosen eingelagert, auf die Länder wurden weitere 200.000 Dosen verteilt", sagte Kvicala. Der Impfstoff könne nach wie vor eingesetzt werden.
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