Gröden-Abfahrt

Romed Baumann verpasst Sieg um sechs Hundertstel

Sport
18.12.2010 15:24
ÖSV-Ass Romed Baumann hat am Samstag in der Abfahrt von Gröden den Sieg um nur sechs Hundertstel verpasst. Der Allrounder musste sich dem Schweizer Silvan Zurbriggen (1:57,21) knapp geschlagen geben, auf Platz drei landete mit Didier Cuche ein weiterer Eidgenosse. Klaus Kröll verpasste als Vierter das Podest um nur eine Hundertstel. Der Super-G-Sieger des Vortags, Michael Walchhofer, fuhr auf Rang fünf.

Für Zurbriggen war es erst der zweite Weltcupsieg seiner Karriere, zum ersten Mal überhaupt stand er in einer Abfahrt auf dem Podest. Seinen bis Gröden einzigen Erfolg hatte der 29-Jährige vor zwei Jahren in der Kombination von Kitzbühel gefeiert.

Schlimmer Sturz von Poisson
Der Franzose David Poisson überstand am Samstag einen wilden Sturz über die berüchtigten Kamelbuckeln glimpflich. So viel Glück hatte Zurbriggen am 15. Dezember 2007 in Gröden nicht gehabt. Damals hatten ihn nämlich ebenfalls die Kamelbuckeln abgeworfen, Zurbriggen zog sich einen Kreuzbandriss zu und musste die Saison vorzeitig beenden. Deshalb hatte der Eidgenosse auch vor der Abfahrt eine sehr unruhige Nacht zu überstehen.

"Ich musste oft an damals denken, es war sehr schwierig. Umso glücklicher bin ich jetzt", gestand der 29-Jährige, der eine konstant starke Saison fährt. Rang vier in der Lake-Louise-Abfahrt, Platz sechs im Gröden-Super-G oder Position vier im Val-d'Isere-Slalom: So sammelte Zurbriggen mittlerweile so eifrig Punkte, dass er auch die Führung im Gesamt-Weltcup übernommen hat. "Ich fahre sicher meine bisher beste Saison, es läuft alles sehr gut."

Baumann freut sich über "Super-Fahrt"
Ähnlich wie Zurbriggen fühlt sich auch Baumann in dieser Saison sehr wohl. Der Tiroler hatte bereits in den Trainings bemerkt, dass er vorne mitmischen könnte. "Im Training hatte ich trotz Fehlern passable Zeiten. Ich wusste, dass alles möglich ist, wenn der Ski passt." Und das Material stimmte. Das hatte Baumann bereits vor seinem Start aufgrund der starken Zeit seines steirischen Salomon-Stallgefährten Kröll gewusst. Denn Kröll und Baumann haben denselben Servicemann. "Die Fahrt war dann auch super", freute sich Baumann.

Didier Cuche hatte eigentlich schon wie der sichere Sieger ausgesehen. Als Letzter schien ihn Walchhofer gefährden zu können. Cuche verfolgte die Fahrt des vierfachen Gröden-Siegers (je zweimal Super-G und Abfahrt) kniend und jubelte danach bereits wie ein Sieger. Aber der Routinier wurde wenig später von Zurbriggen und Baumann auf den Boden der Realität zurück geholt. "Silvan fährt heuer sehr konstant, aber ein Überraschungssieger ist er trotzdem", bilanzierte Cuche, der sich nach einem Hexenschuss fit spritzen ließ.

Kröll hatte eine Hundertstel Rückstand auf ein Podestergebnis. "Das war eine volle Challenge heute, viel spannender und spektakulärer kann eine Abfahrt kaum sein. Es war ein sehr enges Rennen, in dem keiner fehlerfrei runtergekommen ist", sagte er.

Sicherheitsfahrt von Walchhofer
Walchhofer scheiterte am Unterfangen, als erster Läufer fünfmal ein Rennen in Gröden zu gewinnen. Der Salzburger wird so wie Kristian Ghedina und Franz Klammer (je vier Abfahrts-Triumphe) mit Saisonende als Vierfachgewinner abtreten. "Blöderweise habe ich am Start oben den Poisson-Sturz gesehen", berichtete der 35-Jährige. "Das hat mich dann doch ein wenig gebremst, es war eher eine Sicherheitsfahrt. Ich wollte gesund ins Ziel", so Walchhofer. Die Ausfahrt Ciaslat, wo er am Freitag den Super-G gewann, verhaute Walchhofer diesmal. "Das war ein Murks, da musste ich schon während der Fahrt den Kopf schütteln. Ich hab dadurch extrem viel Speed verloren."

Grugger im Pech
Bereits am Freitagabend hatte Hans Grugger Pech. Durch den Startverzicht von Mario Scheiber (Knieverletzung) wäre Grugger in die Top 30 gerutscht, hätte also auch zur Startnummernauslosung erscheinen müssen. Grugger kam jedoch nach teaminternen Kommunikationsproblemen zu spät. Die FIS kannte keine Gnade, Grugger musste zur Strafe erst mit Nummer 46 ins Rennen gehen.

Das Ergebnis

1.

Silvan Zurbriggen (SUI)

1:57,21

2.

Romed Baumann (AUT)

1:57,27

+0,06

3.

Didier Cuche (SUI)

1:57,31

+0,10

4.

Klaus Kröll (AUT)

1:57,32

+0,11

5.

Michael Walchhofer (AUT)

1:57,56

+0,35

6.

Guillermo Fayed (FRA)

1:57,78

+0,57

7.

Patrik Järbyn (SWE)

1:57,81

+0,60

8.

Manuel Osborne-Paradis (CAN)

1:57,95

+0,74

9.

Carlo Janka (SUI)

1:57,96

+0,75

10.

Stephan Keppler (GER)

1:58,15

+0,94


Robbie Dixon (CAN)

1:58,15

+0,94

12.

Erik Guay (CAN)

1:58,18

+0,97

13.

Louis-Pierre Helie (SUI)

1:58,43

+1,22

14.

Hans Olsson (SWE)

1:58,65

+1,44

15.

Peter Fill (ITA)

1:58,68

+1,47

16.

Benjamin Thomsen (CAN)

1:58,73

+1,52

17.

Bode Miller (USA)

1:58,74

+1,53

18.

Steven Nyman (USA)

1:58,75

+1,54

19.

Tobias Stechert (GER)

1:58,76

+1,55

20.

Werner Heel (ITA)

1:58,78

+1,57

21.

Natko Zrncic-Dim (CRO)

1:58,86

+1,65

22.

Christof Innerhofer (ITA)

1:58,91

+1,70

23.

Ambrosi Hoffmann (SUI)

1:58,97

+1,76


Hans Grugger (AUT)

1:58,97

+1,76

25.

Joachim Puchner (AUT)

1:59,05

+1,84

26.

Aksel Lund Svindal (NOR)

1:59,06

+1,85

27.

Yannick Bertrand (FRA)

1:59,09

+1,88

28.

Andreas Sander (GER)

1:59,13

+1,92

29.

Adrien Theaux (FRA)

1:59,18

+1,97

30.

Andrej Sporn (SLO)

1:59,32

+2,11

Weiter:

31.

Georg Streitberger (AUT)

1:59,34

+2,13

43.

Max Franz (AUT)

2:00,29

47.

Andreas Buder (AUT)

2:00,43

+3,22

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(Bild: KMM)



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