Tod im Pflegeheim

Steiermark: Polizei ermittelt nun wegen Tötungsdelikt

Österreich
15.12.2010 13:47
Nach dem Tod eines 82-jährigen Pensionisten aus einem Weizer Pflegeheim im vergangenen Mai ermittelt das Landeskriminalamt Steiermark nun wegen eines Tötungsdelikts. Der Oststeirer war mit lebensgefährlichen Verletzungen im Halsbereich ins LKH Graz eingeliefert worden und starb dort vier Tage später. Den neuesten Gutachten zufolge wurden die Verletzungen fahrlässig oder vorsätzlich herbeigeführt, hieß es am Mittwoch seitens der Sicherheitsdirektion Steiermark.

Bei dem Pflegeheimbewohner war am 19. Mai bei einer Visite ein stark angeschwollener Hals festgestellt worden. Nach der ersten ärztlichen Versorgung wurde der 82-Jährige nach einigen Stunden von der Rettung ins Spital nach Graz gebracht. Dort stellten die Mediziner massive Würgemale im Bereich des Halses fest.

Eine 3D-Untersuchung am Grazer Ludwig Boltzmann Institut für klinisch-forensische Bildgebung bestätigte die Schwellung aufgrund eines Würgegriffs. Nachdem der Pensionist den Verletzungen erlegen war, gab die Staatsanwaltschaft eine Obduktion und weitere Gutachten in Auftrag.

"Viele wissen oft nicht mehr, was sie tun"
Noch im Mai konnten die Ermittler den 96 Jahre alten Zimmerkollegen als Täter jedenfalls ausschließen. Doch da die Türen zu den Heimbewohnern nicht versperrt seien, hätte jederzeit ein anderer Patient zum Opfer gelangen können. "In so einem Heim leben nun einmal viele Demenzkranke und Leute, die oft nicht mehr wissen, was sie tun", so Chefermittler Anton Kiesl damals.

Auch in den Reihen des Pflegepersonals ermittle die Polizei bereits: "Wir haben alle Mitarbeiter ausführlich einvernommen und werden nun die neuen Ergebnisse mit den Aussagen abgleichen", erklärte der Kriminalist am Mittwoch.

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