Winzige Fossilien und eine Sage: Am „Feld der steinernen Linsen“ in Guttaring in Kärnten faszinieren kleine, Millionen Jahre alte Einzeller. Die „Krone“ hat die versteinerten Einzeller gefunden – ein Erfahrungsbericht.
Vor rund 60 Millionen Jahren rauschte durch die Täler Kärntens ein Meer und Massen von kleinen Lebewesen tummelten sich in den Wellen. Was heute davon bis heute bleibt, sind kleine, runde Steinchen, welche das Herz von Hobby-Archäologen höher schlagen lassen.
Versteinerte Zeugen der Erdgeschichte
Am „Feld der steinernen Linsen“ in Guttaring liegt die Vergangenheit direkt vor den Füßen. Winzige versteinerte Gehäuse von einzelligen Lebewesen, sogenannte Nummuliten, blitzen überall aus dem Boden und erinnern an eine geologische Epoche, die durch hohe globale Temperaturen, eisfreie Polarregionen und weitreichende Meere gekennzeichnet war.
Im Erdzeitalters des Tertiärs (vor 66 bis 34 Millionen Jahren) traten die Nummuliten im damaligen Meer in riesigen Mengen auf; nach der Austrocknung des Ozeans lagerten sie sich als Kalk- und Mergelschicht im Boden ab.
Ungläubiger Bauer wurde versteinert
Rund um die kleinen Steinchen rankt sich auch eine Sage: Der Volksmund erzählt von einem Bauern, der am Tag der heiligen Gertraud (17. März) die Messe schwänzte, um Linsen zu säen. Nachbarn versuchten, ihn umzustimmen – vergeblich. Während die Linsenfelder ringsum reiften, füllten sich die Schoten des Ungläubigen mit steinernen Linsen und auch er selbst wurde zu Stein.
Seitdem heißt es, dass der Bauer erst erlöst wird, wenn die gesamten Linsen aufgesammelt sind. Heute lockt die Wiese, um uralte Zeugen der Erdgeschichte aufzusammeln und ein Stück Geschichte mitzunehmen – und wer weiß: Vielleicht trägt der nächste gefundene kleine Nummulit dazu bei, den steinernen Fluch des Bauern zu brechen.
Tipp: Die Fossilien mit Wasser gründlich waschen und mit einer Zahnbürste abschrubben.
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