Schreie gehört

Messer-Mord an Freundin: Verdächtiger amtsbekannt

Wien
23.02.2021 18:17

Ein bereits wegen eines Gewaltübergriffs auf seine Lebensgefährtin gesuchter Mann soll Dienstagfrüh in Wien-Favoriten - wie berichtet - eine 28-jährige Polin getötet haben. Das Paar war bereits am Montagabend - wie so häufig, berichtet eine Nachbarin gegenüber der „Krone“ - in Streit geraten. Nachdem es vonseiten des 29-Jährigen - ein Österreicher mit nordafrikanischen Wurzeln - zu Handgreiflichkeiten gegen seine Freundin gekommen war, rief sie die Polizei. Wenige Stunden später soll der Mann die 28-Jährige in ihrer Wohnung mit Messerstichen getötet haben.

Laut Polizeisprecher Christopher Verhnjak rückten die Beamten kurz vor Mitternacht in die Wohnung in einer Seitengasse der Triester Straße aus. Zu dem Zeitpunkt öffnete die 28-Jährige den Einsatzkräften leicht verletzt die Tür. Die junge Polin gab an, es hätte Streit mit ihrem Lebensgefährten gegeben. Der alkoholisierte Mann habe sie geschlagen und zu Boden gestoßen, dabei habe sie die Blessuren davongetragen. Die Rettung versorgte das Opfer und brachte es ins Krankenhaus.

Verdächtiger war bereits amtsbekannt
Die Polizei machte sich auf die Suche nach dem Mann, der das Appartement verlassen hatte. Ihm gegenüber sollte ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen werden. Er ist bereits wegen Gewaltdelikten amtsbekannt. Eine Fahndung in der Umgebung blieb allerdings ohne Erfolg, auch an seiner Wohnadresse in Meidling wurde der 29-Jährige nicht angetroffen.

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Irgendwann in der Nacht hörte ich Schreie aus der Wohnung. Leider war das nicht ungewöhnlich. Es gab immer wieder Streit.

Nachbarin Marlies G. zur "Krone"

Tatmesser sichergestellt
Gegen 5.30 Uhr läutete der 29-Jährige dann bei einem Verwandten der Frau an, der im selben Haus wohnt wie die 28-Jährige. Er sagte ihm, er habe seine Freundin erstochen. Der Verwandte rief daraufhin die Exekutive. Der Mann ließ sich widerstandslos in der Wohnung festnehmen. Das Tatmesser wurde sichergestellt.

Was sich in den Stunden zwischen den Schlägen und den Messerstichen abgespielt hat, ist nun Gegenstand von Ermittlungen. Die Kriminalisten waren den ganzen Tag über mit der Spurensicherung beschäftigt. Am Dienstagnachmittag sollten dann Beamte des Landeskriminalamtes mit der Einvernahme des Tatverdächtigen beginnen.

Klinik auf eigenen Wunsch verlassen?
Unklar war beispielsweise, ob die 28-Jährige noch in der Nacht aus dem Krankenhaus entlassen worden war oder ob sie das Spital auf eigenen Wunsch verlassen hatte. Die Frage ist auch, wo sich der 29-Jährige in den fünfeinhalb Stunden aufhielt und wie er wieder in die Wohnung in Favoriten kam. Vor allem aber waren die Ermittler am Motiv interessiert. Offen ist auch noch, wie Verdächtiger und Opfer genau zueinanderstanden und ob es schon im Vorfeld zu tätlichen Übergriffen gekommen ist.

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