Eltern verweigern Test

Jedes zehnte Kind muss von Schule daheim bleiben

(Bild: Scharinger Daniel)

Für die Hälfte von rund 193.000 Schülern in Oberösterreich begann gestern wieder der Unterricht. Die Rückkehr ins gewohnte Klassenzimmer fiel jedoch mit einem ungewöhnlicher Start aus: Die erste Aufgabe war nämlich der „Nasenbohr-Test“. Die „Krone“ besuchte zwei Schulklassen in Schärding und Linz. Und musste feststellen, dass etwa jedes zehnte Kind fehlte. Weil die Eltern den Test verweigerten.

„In der Schule ist es viel besser, endlich treffe ich meine Freunde wieder“, freut sich Bakir Husic. Den „Nasenbohr-Test“, der er in der Früh selbst machen musste, findet er eine „interessante Erfahrung“.  Der 13-Jährige ist einer von 135 Schülern der Technisch-Naturwissenschaftlichen Mittelschule in Linz, die heute den ersten Schultag nach dem Lockdown absolvierten. Bakir gehört der ersten Gruppe an, die gestern und heute endlich wieder in den Klassen lernen darf. Morgen kommt die zweite Schicht in die Schule, auch dann wird wieder getestet: „Wir tragen abgezählte Testkits in Boxen in der Früh in die Klassen“, schildert Direktorin Sandra Mayerhofer. Auch die Lehrer testen sich: „Für die Jüngeren ist es wichtig, dass sie sehen, dass wir mitmachen.“

(Bild: Dostal Harald)

Arbeitspakete für daheim
Aber: „Zehn Prozent der Schüler dürfen sich gar nicht testen, deren Eltern erlauben es nicht“, sagt Mayerhofer. Sie müssen laut Verordnung zu Hause bleiben und erhalten Arbeitspakete. Am Freitag ist für alle Distance Learning angesagt, bei Bedarf gibt es für Schüler eine zusätzliche Notbetreuung.

(Bild: Scharinger Daniel)

Vortrag zum Testen
Elke Mittendorfer, Elternvertreterin in der Sportmittelschule Schärding, erzählt: „Wir haben an einem Vortrag teilgenommen, um mehr über die Tests zu erfahren.“ Sie ist positiv gestimmt. Auch bei Schülern wie Eltern überwiegt die Freude, dass endlich wieder Schule ist.

Elisabeth Rathenböck, Kronen Zeitung