Buslenkerin erzählt:

„Hoffe, dass Zusammenhalt auch nach Corona bleibt“

Wenn sie mit ihrem 15 Meter langen Postbus zwischen Königswiesen und Linz unterwegs ist, fühlt sich Tanja David (33) wie daheim angekommen. Sogar der Krise versucht sie etwas Positives abzugewinnen: „Seit Corona halten die Fahrgäste viel mehr zusammen. Früher hat sich keiner um den anderen gekümmert.“
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„OÖ Krone“: Sie arbeiten als Frau in einer Männerdomäne. Wie hat sich das ergeben?

Tanja David:Ich habe 12 Jahre lang als Maschinenbautechnikerin gearbeitet. Irgendwann wollte ich mich dann neu orientieren und da hat mich der Job als Busfahrerin gereizt.

Wie fühlt man sich, wenn man das erste Mal so ein riesen Fahrzeug lenkt?

Ich hab’ mich da selbst ins kalte Wasser geschmissen. Das war schon spannend, als ich das erste Mal am Übungsgelände mit einem Bus gefahren bin. Aber man kommt rein. Die ersten drei Monate waren schon eine Herausforderung, da bin ich jeden Tag mit Kopfweh nach Hause gekommen.

Und jetzt wollen sie nichts anderes mehr machen...

Ich habe meinen Platz gefunden und bin angekommen. Man erlebt auch so viel Schönes. Kurz vor Weihnachten hat mir zum Beispiel ein kleines Mädchen ein Packerl gegeben. Ich habe es daheim aufgemacht und da war eine Kerze drinnen auf der gestanden ist ,Bitte anzünden’. Das hat mir eine riesen Freude bereitet, gerade in Zeiten wie diesen brauchen wir alle Licht.

Wie hat sich Corona auf Ihren Job ausgewirkt?

Ich hoffe natürlich, dass das alles schnell vorübergeht und mir fehlen die alten Damen, die sich vorne in den Bus setzen und sich mit mir unterhalten. Aber man spürt auch einen ganz anderen Zusammenhalt. Früher war es jedem egal, wenn jemandem was runtergefallen ist, jetzt schauen die Leute wieder mehr aufeinander. Ich hoffe, dass das künftig so bleibt.

Interview: Lisa Stockhammer/Kronen Zeitung

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