Bücher „krisenfest“

Download-Boom in Innsbrucker Stadtbibliothek

Tirol
14.01.2021 20:00

Corona-bedingt sind die Tore der Stadtbibliothek Innsbruck geschlossen. Aber auch ohne Publikumsverkehr boomt das Entlehnen von Medien. Digitale Bücher und Filme bringen Unterhaltung ins Heim und machen den Lockdown erträglicher.

Bedingt durch die Aufenthaltsverbote und Schließtage wegen des Virus zählte die Stadtbibliothek Innsbruck im Jahr 2020 zwar 40 Prozent weniger Besucherinnen und Besucher als noch im Jahr davor, überraschenderweise wurden aber nur 15 Prozent weniger Medien ausgeliehen.

Ein Angebot von 75.000 Medien kann die Stadtbibliothek Innsbruck zur Verfügung stellen. (Bild: Stadtbibliothek Innsbruck)
Ein Angebot von 75.000 Medien kann die Stadtbibliothek Innsbruck zur Verfügung stellen.

2400 Neuanmeldungen
Der Grund dafür liegt darin: Die Stadtbibliothek weist einen äußerst attraktiven und zudem inhaltlich breit gefächerten Stand von 11.000 E-Medien auf. Dieser Umstand war sicherlich einer der Hauptgründe dafür, dass sich 2400 Personen neu anmeldeten und in weiterer Folge mit Entlehnungen von 51.000 digitalen Medien ein neuer Rekord aufgestellt wurde. Dabei führen die „Ausleih-Hitparade“ der heimische Bestseller-Autor Bernhard Aichner mit seinem Roman „Der Fund“ und der Disney Film-Klassiker „Die Eiskönigin“ an.

50 Prozent mehr in E-Medien
Laut Christina Krenmayr sei schon vorausschauend auf die Lockdowns um 50 Prozent mehr in E-Medien investiert worden, damit für die Konsumenten ausreichend Unterhaltungsstoff in erschwerten Zeiten vorhanden sei.

Leiterin Christina Krenmayr. (Bild: Stadtbibliothek Innsbruck)
Leiterin Christina Krenmayr.

„Vor Corona war die E-Book-Entlehnung besonders vor Beginn der Sommerferien beliebt, da man ja nicht ohne Lektüre verreisen wollte und auch nicht viel an schwerem Gepäck dabei sein sollte“, lautet die bisherige Erfahrung von Krenmayr in den Monaten Juli und August. Seit Beginn der Corona-Pandemie wurde dieser sommerliche Umstand jahresdurchgängig. „Das erbringt mir den Beweis, dass das Buch – egal in welcher Form – krisenfest ist“, erklärt die engagierte Bibliotheksleiterin.

„Sozialer Raum“ fehlt
Im Gespräch mit Christina Krenmayr spürt man deutlich, dass ihr der derzeit nicht stattfindende Publikumsverkehr in den Räumlichkeiten der Bibliothek, deren liebevoller Spitzname „das größte Wohnzimmer der Stadt“ lautet, sehr fehlt.

„Der soziale Raum, den die Bibliothek darstellt, ist dringend notwendig, da es solche Orte nicht mehr gibt, an denen man sich konsumfrei aufhalten und sich dabei oft über die eigenen Grenzen hinaus austauschen kann“, betont sie.Hubert Berger

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