Neue Würdenträger
Papst Benedikt XVI. ernennt 24 weitere Kardinäle
Zuvor hatten die neuen Kardinäle dem Papst und seinen Nachfolgern Treue und Gehorsam geschworen. Trotz strömenden Regens hatten sich auf dem Petersplatz zahllose Gläubige versammelt. Von den 20 neuen Kardinälen, die noch nicht 80 Jahre alt sind, kommen elf aus Europa, vier aus Afrika, je zwei aus Nord- und Südamerika und einer aus Asien. Im Kardinalskollegium insgesamt, vor allem im Kreis der Papstwähler, hat sich das Gewicht der Italiener wieder verstärkt.
Stammten bisher 17 der potenziellen Konklave-Teilnehmer aus Italien, werden es künftig 25 sein. Jüngster unter den Neuernannten ist der Münchner Erzbischof Reinhard Marx mit 57 Jahren, dessen Diözese einst von Joseph Ratzinger, dem heutigen Pontifex, geleitet worden war.
"Dienst, nicht Herrschaft"
In seiner Predigt rief Benedikt die neuen Kardinäle auf, der Kirche zu dienen und sich von der göttlichen Gnade führen zu lassen. In der Kirche sei niemand Herrscher. Das Kriterium für Größe sei nicht Herrschaft, sondern Dienst. Die Feierlichkeiten zum dritten Konsistorium des Pontifikats von Benedikt XVI. werden am morgigen Sonntag fortgesetzt. Dann erhalten die neuen Kardinäle vom Papst bei einer Messfeier im Petersdom ihre Ringe überreicht.
Vor den neuen Purpurträgern hatte Benedikt am Freitag erklärt, er sehe die Religionsfreiheit heute von einer "Diktatur des Relativismus" bedroht. Dieser Relativismus gebe vor, das Konzept der Freiheit zu vervollständigen, in Wirklichkeit drohe er es aber zu zerstören. Es sei heute schwierig, die christliche Botschaft zu verkünden und die Errungenschaften der christlichen Kultur geltend zu machen, bedauerte das Kirchenoberhaupt.
Den Kardinälen kommt bei der Führung der katholischen Kirche eine besondere Rolle zu. Einziges österreichisches Mitglied des Kollegiums ist der Erzbischof von Wien, Christoph Schönborn. Er ist seit 1998 Purpurträger.
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