Ein Lichtblick

Paar gab sich das Ja-Wort am Krankenbett

Steiermark
04.12.2020 16:34

Seit Ausbruch der zweiten Corona-Welle kommen aus den steirischen Spitälern fast nur Schreckensmeldungen - da tut dieser Lichtblick (wir haben schon früher darüber berichtet) gut: Gaby Jarosch und Emil Gruber haben am Dienstag geheiratet und das an der Klinischen Abteilung für Transplantationschirurgie im LKH-Universitätsklinikum Graz. Wir gratulieren!

So eine Hochzeit ist nicht alltäglich: Am Dienstag um 14…Uhr gaben sich Gaby Jarosch und Emil Gruber das Ja-Wort – im Krankenhaus in der Landeshauptstadt. Das Paar führt schon seit langem eine Fernbeziehung: Die Braut lebt in Vorarlberg, der Bräutigam ist kein Unbekannter in der Grazer Kulturszene. Im ersten Lockdown, als die beiden mehr Zeit miteinander verbrachten, spielten sie bereits mit dem Gedanken, den Bund der Ehe zu schließen.

Unerwartet griff das Schicksal ein. Emil erlitt einen gesundheitlichen Zusammenbruch, lag wochenlang im Koma und wird immer noch auf der Abteilung für Transplantationschirurgie in Graz betreut.

Emils Leben stand Tage lang auf der Kippe
Nach unzähligen Operationen und einigen harten Tagen, in denen sein Leben auf der Kippe stand, festigte sich der Entschluss der beiden. Gaby trat an die Leiterin der Station, Anita Fuchs, mit der Bitte heran, ihren Herzenswunsch in die Tat umzusetzen.

„Ich habe das natürlich gerne gemacht. Eine Hochzeit haben wir ja nicht alle Tage bei uns“, erzählt Fuchs rückblickend. Sie setzte alle Hebel in Bewegung, um die das Ereignis stattfinden zu lassen: Sie holte alle notwendigen Genehmigungen ein, mobilisierte Andrea Walcher aus dem hauseigenen Fotolabor als Hochzeitsfotografin und bat die Leiterin der Gärtnerei des Klinikum Graz, den Blumenschmuck bereitzustellen. Die Braut organisierte den Standesbeamten, und so funktionierte am Ende alles (fast) reibungslos.

„Gerade in Zeiten der Pandemie wollten wir zeigen, was alles möglich ist“, so das glückliche Brautpaar. Aufgrund der Corona-Krise fand die Trauung im kleinsten Kreis im Krankenzimmer statt, war dafür aber umso emotionaler.

Ein paar Schlucke Bier, aber keine Torte
Außer dem Brautpaar waren nur der Standesbeamte und das Stationsteam mit von der Partie. Sektgläser und Tischtücher wurden von der Küche bereitgestellt, und der Bräutigam durfte sogar ein paar Schlucke Bier zur Feier des Tages genießen. Die Torte jedoch fehlte, die hatte der Standesbeamte zu Hause vergessen, dafür brachte er ein Engerl als Geschenk. „Auch ohne Torte hat das Brautpaar die Zeremonie genossen“, erzählt Fuchs. Auch das Klinik-Direktorium ließ es sich nicht nehmen, seine Glückwünsche an Gaby und Emil, dem es aktuell zum Glück gut geht, auszurichten.

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