16.11.2020 07:37 |

Fall jetzt in Graz

Kärntner Staatsanwälte sind im Lego-Krimi befangen

Der Großbetrug mit Lego-Spielsteinchen ist um eine Facette reicher: Weil der Sohn eines Anklägers mit dem inhaftierten Klagenfurter arbeitete, musste der Fall nach Graz abgegeben werden. Wie die „Krone“ berichtet hat, führen die Ermittlungen in alle Welt. Ins Rollen gebracht hatte sie der Klagenfurter Ermittler Erich Kügerl.

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„Die Ermittlungen sind daher sehr umfangreich und werden noch dauern“, sagt Christian Kroschl von der Staatsanwaltschaft Graz. Warum ist diese für den Betrugsfall zuständig? „Die Oberstaatsanwaltschaft hat einen Befangenheitsgrund in Klagenfurt gesehen und den Akt an uns delegiert.“

Der Sohn eines Kärntner Staatsanwaltes war nämlich als Mitarbeiter des inhaftierten 23-Jährigen in den Fall verwickelt - zunächst als Beschuldigter, mittlerweile nur noch als möglicher Zeuge.  Der mutmaßliche Betrüger sitzt seit der Vorwoche in Graz in U-Haft.

Günstig Sets gekauft und ausgeschlachtet
Er soll in aller Welt mit Lego gehandelt haben, anfangs weit unter Marktpreis. So kaufte er günstig Sets ein und schlachtete diese aus, da seltene Einzelteile in der Lego-Welt bei Sammlern oft viel mehr wert sind als ganze Spielszenen.

Als Anfang dieses Jahres klar wurde, dass sich das Geschäftsmodell durch den personellen Aufwand nicht rechnet und der Betrieb mit mehreren Standorten eigentlich konkursreif gewesen wäre, soll er statt der begehrten Spielsets gar nichts mehr oder nur noch Spielsand versendet haben.

Die schlechten Bewertungen im Internet häuften sich, ehe der engagierte Polizeibeamte Erich Kügerl vom Posten Annabichl durch eine erste Anzeige zu ermitteln begann. Der Schaden soll bereits bei fast 400.000 Euro liegen.

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