Neue Ausstellung:

Chinas Jugend durch die Fotolinse

Sie porträtiert mit ihren Serien „Girls“ und „Youth“ ihre Generation in all ihren Facetten: Die junge Chinesin Luo Yang gilt als Shootingstar der internationalen Fotografieszene. Im Francisco Carolinum (ehemalige Landesgalerie) in Linz wird nun erstmals in Österreich eine Solo-Schau ihrer wichtigsten Werke gezeigt.

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Ein junges chinesisches Mädchen sitzt nackt auf einer Fensterbank und zieht nachdenklich an einer Zigarette. Ein anderes präsentiert sich aufgemascherlt wie ein Christbaum in einer Art tragbarem Hello-Kitty-Schrein - die Bandbreite der Porträts von Luo Yang reicht von intim bis knallig. Die Fotografin hält Chinas Jugend in ihren Serien „Youth“ und „Girls“ fest und zeigt damit, wie junge Menschen dort versuchen, ihre Identität zu finden.

64 Höhepunkte der umfangreichen Serien sind ab sofort und bis 21. Februar 2021 im Francisco Carolinum in Linz zu sehen. Wo weiter erfolgreich bauliche Veränderungen vorgenommen werden, die in großzügigen, lichtdurchfluteten Ausstellungsräumen resultieren - Abstand halten beim Genuss von Luo Yangs Werken ist kein Problem.

Kuratiert wurde die Schau in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin von Gabriele Spindler: „Wir sehen eine chinesische Jugendkultur, die im Westen kaum bekannt ist. Die Modelle waren zu Beginn meist Freunde der Fotografin, später entdeckte Yang sie auch in den sozialen Netzwerken. Sie entscheiden selbst, wie sie sich in den Porträts darstellen wollen, daher wirken manche Werke sehr inszeniert, andere persönlicher.“

Die junge Chinesin, die zuerst Grafikdesign studierte, ehe sie zur Fotografie fand, interessiert sich nicht für etablierte Porträttechniken: „Ich habe keinen traditionellen Background, die äußere Form interessiert mich nicht. Mich interessiert das Leben. Beim Fotografieren folge ich einfach meinem Gefühl. Ich will authentische Menschen aus China zeigen.“

Die höchst sehenswerte, sorgsam kuratierte Ausstellung ist gleichzeitig Teil der Neukonzeption des Francisco Carolinum als Ort für Fotografie und Medienkunst (wir berichteten), sowie der Auftakt einer Serie zu chinesischen Fotografinnen. Dazu gehört auch eine Kooperation mit einem chinesischen Museum. Außerdem will Landes-Kultur-GmbH-Direktor Alfred Weidinger auch die politisch-wirtschaftliche Zusammenarbeit im Rahmen der „Power Regionen“ auf eine künstlerische Ebene heben - die Provinz Shandong in China gehört wie Oberösterreich zu diesem Kreis. Nächstes Jahr ist ein Zusammentreffen in Linz geplant.

Jasmin Gaderer/Kronen Zeitung

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