07.10.2020 18:02 |

Vor Schlussplädoyers

Buwog-Prozess: Anwälte rechnen mit baldigem Ende

Nun könnte es rascher gehen als gedacht. Seit bald drei Jahren wird die Causa Buwog am Straflandesgericht verhandelt. Schon bald könnten die Urteile gegen Karl-Heinz Grasser und die anderen Angeklagten erfolgen. Richterin Marion Hohenecker hat schon angedeutet, dass nach dem 15. Oktober, dem letzten vorläufig ausgeschriebenen Verhandlungstag, die Urteilsverkündung erfolgen könnte. Mehrere Verteidiger gehen ebenfalls von einem baldigen Ende des Monsterprozesses aus.

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Leo Kregcjk, Anwalt von Ex-Lobbyist Peter Hochegger, ist optimistisch, dass sich das Urteil kommende Woche ausgeht. „Umfassende Beweisaufnahmen sind durchgeführt worden, da ist wohl nicht mehr viel zu erwarten“, sagte er am Mittwoch im Ö1-„Morgenjournal“. Ähnlich sieht das Wolfgang Eichenseder, Anwalt von Norbert Wicki, dem mitangeklagten Schweizer Treuhänder von Ex-Finanzminister Grasser. „Na, ich glaube, der Fahrplan kann eingehalten werden. Ein Zeuge ist noch offen, auf den könnte unter Umständen verzichtet werden und da geht es fahrplanmäßig zu Ende. Nächste Woche müsste Schluss sein“, sagte er.

Grassers Verteidiger: „Man wird sehen, wie lange Gericht benötigt“
Grassers Verteidiger Manfred Ainedter und Norbert Wess sind ein bisschen skeptischer. Sie glauben, dass nächste Woche erst die Schlussplädoyers abgeschlossen werden können. „Dann wird sich der Senat zur Urteilsberatung zurückziehen. Also vielleicht haben wir dann übernächste Woche ein Ende dieses unsäglich langen Prozesses“, so Ainedter. Auch Wess geht von Plädoyers nächste Woche aus und „dann wird man sehen, wie lang das Gericht benötigt, um eine Entscheidung zu finden“. Zwar haben die Verteidiger von Grasser zuletzt noch Beweisanträge gestellt, sie glauben aber selber nicht unbedingt, dass das Gericht dem Folge leistet. Das mache aber nichts, da alles im Akt dokumentiert sei.

Auch Michael Dohr, Anwalt eines Angeklagten in der Causa Terminal Tower, rechnet nächste Woche noch nicht mit einem Urteil. Die Verteidiger, Staatsanwälte und Privatbeteiligten-Vertreter kündigten jedenfalls auf Nachfrage der Richterin an, dass sie jeweils zwei bis drei Stunden lange Plädoyers halten wollen. Nach dem Schluss der Hauptverhandlung wird das Gericht beraten. Das werde dauern, „bis wir fertig sind“, hatte Richterin Marion Hohenecker bereits vor zwei Wochen auf Frage eines Angeklagten angekündigt.

Erster Freispruch bereits rechtskräftig
Ein erstes Urteil ist übrigens bereits Ende September gefällt worden. Ein ehemaliger ÖVP-Organisationsreferent und späterer Telekom-Manager wurde vom Vorwurf der Geldwäsche freigesprochen. Da die Staatsanwaltschaft keinen Einspruch dagegen erhob, ist der Freispruch auch schon rechtskräftig.

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