Wer folgt Peer?

Ernst Pechlaner soll neuer SP-Stadtrat in Innsbruck werden

Tirol
15.09.2010 17:56
Mehrheitliches Bedauern: Das sind die Reaktionen der Klubkollegen von Walter Peer (SPÖ) im Innsbrucker Gemeinderat über dessen Ausscheiden, das im Übrigen beim ersten Gemeinderat im Oktober über die Bühne gehen wird.

Besonders gefordert dieser Tage: Der Klubobmann der Innsbrucker SPÖ, Arno Grünbacher, der seit der letzten Wahl die halbe Mannschaft austauschen musste. Und jetzt geht noch Walter Peer, einstiger Hoffnungsträger der SPÖ und Freund Grünbachers: "Es gibt schönere Momente", kommentiert dieser. "Aber das ist kein Grund, den Kopf zu verlieren. Wir haben eine Agenda abzuarbeiten", sagt Grünbacher. 

Doch der Versuch, rasch zur Tagesordnung überzugehen, gelingt nicht. Zu tief sitzt der Schock. Denn auch die Fraktion ist von Peers Schritt überrascht worden. Jetzt muss erst einmal ein Nachfolger für den Strahlemann gefunden werden. "Die Frage ist, wer sich das für eineinhalb Jahre antun will." Denn so lang dauert es nur mehr bis zur nächsten Wahl. Und Peer hatte ein unpopuläres Ressort: Den Verkehr, "das undankbarste Ressort, das wir zu vergeben haben", erklärte die frühere Bürgermeisterin Hilde Zach mehrfach.

Wer kann es also, wer macht es?
Grünbacher: "Auf alle Fälle jemand, der auf der Liste der letzten Wahl stand. Also einer oder eine von 80 Kandidatinnen und Kandidaten." Namen will er natürlich keine nennen.

Und die anderen Fraktionen?
Die bedauern mehrheitlich das Ausscheiden Peers. "Damit nimmt sich die SPÖ die Chance bei der nächsten Wahl", sagt FI-Gemeinderat Hans Haller. "Mit ihm hab ich mich gut verstanden", so Vize-Bürgermeister Franz Gruber (VP). "Wir haben öfters gestritten, aber auch zusammengearbeitet", sagt Grün-Klubchef Gerhard Fritz.

Der Grund für Peers Wechsel in die Privatwirtschaft war dem Vernehmen nach ein "fürstliches Gehalt". Als Stadtrat verdiente er übrigens rund 10.000 Euro brutto pro Monat.

Die aussichtsreichsten Nachfolge-Kandidaten
Mit der Kandidatensuche beauftragt ist SP-Klubobmann und Stadtparteichef Ernst Pechlaner. Und der zählt bekanntlich selbst zu den heißesten Anwärtern. Mit dem Abgang Pechlaners aus der Landespolitik könnte vermutlich auch Tirols SP-Obmann Hannes Gschwentner gut leben, zumal er dann mit Hans-Peter Bock wieder einen engen Vertrauten zurückgewinnen würde. Der Fließer Bürgermeister ist seit der letzten Landtags–Wahl nämlich im Bundesrat "geparkt".

Geht Pechlaner, dann würde Bock wieder in den Landtag kommen. Wer dann das freiwerdende Bundesrat-Mandat bekommt, ist hingegen völlig offen: Der Parteivorstand kann jede x-beliebige Person entsenden, sie müsste nicht einmal auf einer Liste stehen – das Mandat dürfte aber in den Bezirk Kitzbühel wandern. Wer neuer Klubchef wird, ist ebenfalls noch offen, doch es deutet alles darauf hin, dass die Wahl auf den Zillertaler Landtagsabgeordneten Klaus Gasteiger fallen wird.

von Philipp Neuner, Tiroler Krone

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