„Bei den Leuten“

Bischof Weber wünschte sich ein „Volksbegräbnis“

Steiermark
24.05.2020 18:20

„Er war ein Gottesgeschenk!“ - Mit berührenden Worten erinnerten bei den Sonntagsmessen steirische Priester an das Wirken von Altbischof Johann Weber, der in der Nacht auf Samstag 93-jährig verstorben war. Gläubige beteten für ihren „Herzbischof“ oder zündeten Kerzen für ihn an. Am Montag soll feststehen, wann das Requiem für den beliebten Seelsorger in Graz stattfindet. Er wünschte sich ein „Volksbegräbnis“ nicht nur für kirchliche und politische Repräsentanten, sondern auch für die „einfachen Menschen“. Zu ihnen hatte er stets einen besonderen Bezug. Die Corona-Maßnahmen erschweren diesen Wunsch.

Die Sonntagsmesse im Grazer Dom stand ganz im Zeichen des Ablebens des 56. Bischofs der Diözese Graz-Seckau, der im 94. Lebensjahr im Landeskrankenhaus Graz gestorben war. Dompfarrer Heinrich Schnuderl erinnerte an das Wirken Johann Webers, der nicht nur mehr als drei Jahrzehnte an der Spitze der katholischen Kirche Steiermark gestanden war, sondern auch als Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz das „Kirchenschiff“ durch turbulente Zeiten - Stichwort Causa Kardinal Groer - gesteuert hatte. Gläubige sprachen für den Verstorbenen Gebete oder zündeten Kerzen für ihn an.

„Er merkte sich Tausende Namen“
Doch nicht nur in seiner Heimatstadt Graz, sondern im ganzen Land gedachte man am Sonntag des beliebten „Herzbischofs“. So etwa in Stainz, wo Pfarrer Franz Neumüller die Volksnähe Johann Webers lobte: „Er war immer gerne am Land unterwegs und bei den Leuten, denen er genau zuhörte.“ Sensationell sei auch sein Namensgedächtnis gewesen, so Neumüller in seiner Predigt: „Er merkte sich Tausende Namen von Menschen in der Steiermark.“

„Sein Vermächtnis ist sehr groß“
Darüber schreiben auch Dutzende Gläubige im Online-Kondolenzbuch der Diözese Graz-Seckau - und dass er ihr „Bischof der Hezen“ gewesen sei: „Er war ein Bischof zum Anfassen“, „Menschen wie ihn gibt es heute leider nur mehr sehr wenige“, „sein Vermächtnis ist sehr groß“, „du bleibst immer in unseren Herzen“.

Am Montag soll feststehen, wann Weber in der Bischofsgruft bestattet wird - fix ist ein Termin nach Pfingsten. Aktuell gibt es nur 103 freie Plätze im Grazer Dom, doch in der Diözese hofft man, dass im Juni die Corona-Regelungen gelockert und mehr Sitzgelegenheiten zur Verfügung stehen werden.

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