Corona-Frust

Tesla-Chef Musk droht mit Verlegung von Firmensitz

Elektronik
11.05.2020 13:37

Tesla-Chef Elon Musk will den Firmensitz des Elektroauto-Herstellers wegen anhaltender Corona-Beschränkungen in Kalifornien in einen anderen US-Bundesstaat verlegen. Zudem droht er mit dem Abzug der Produktion in Kalifornien. Tesla werde die Zentrale und kommende Zukunftsprojekte „sofort“ nach Texas oder Nevada verlegen, schrieb Musk auf Twitter.

„Ehrlich, das ist das i-Tüpfelchen“, schrieb er in Bezug auf Auflagen des Bezirks Alameda bei San Francisco, die eine Wiedereröffnung der dortigen Tesla-Fabrik vor Juni verhindern würden. Er werde sofort gegen die Entscheidung des Bezirks klagen, zürnte Musk. Ein Fortbestand der Produktion am Standort Fremont hänge davon ab, wie die Firma dort künftig behandelt werde, schrieb er weiter.

„Tesla ist der letzte verbliebene Autohersteller“ in Kalifornien und sei zudem ein wichtiger Exporteur, schrieb er. Das Unternehmen beschäftigt in der Bucht von San Francisco rund um den Firmensitz Palo Alto ungefähr 20.000 Mitarbeiter - davon rund die Hälfte in der Fabrik in der Stadt Fremont.

Der 2003 gegründete Elektroautohersteller hatte das Werk in Fremont 2010 von Toyota für nur 42 Millionen Dollar erworben, aber inzwischen Milliarden Dollar investiert. Es ist derzeit die einzige Fabrik, in der Tesla die Modelle S, X und Y herstellen kann. Nach Einschätzung von Experten ist deshalb ein schneller Umzug der Produktion möglich. Tesla hat zwar inzwischen auch andere Werke, diese dienen aber vor allem zur Produktion von Batterien, will aber auch die Autoproduktion künftig breiter aufstellen.

So werden seit einiger Zeit in dem noch sehr neuen Werk in Shanghai neben Batteriezellen auch Autos produziert. Wegen der Corona-Pandemie stand dort die Produktion zwischen Ende Jänner und Mitte April still. In Deutschland will Tesla in Grünheide südöstlich von Berlin eine Fabrik bauen - dort sollen Autos und Batterien gefertigt werden. In Berlin selbst soll zudem ein Design- und Entwicklungszentrum entstehen.

Immer wieder Ärger mit Twitter
Musk ist dafür bekannt, mit skurrilen und meinungsstarken Auftritten bei Twitter für Aufsehen und Verwirrung zu sorgen. Erst vergangene Woche hatte er mit einer Serie eigenwilliger Tweets dafür gesorgt, dass Teslas Börsenwert um Milliarden Dollar absackte. 2018 hatte sich Musk mit seinen Tweets sogar Ärger von der US-Börsenaufsicht SEC eingebrockt. Eigentlich muss er sich einer Vereinbarung mit der SEC zufolge relevante Tweets im Voraus vom Unternehmen freigeben lassen.

Corona-Maßnahmen als „Faschismus“ kritisiert
Die Corona-Auflagen in Kalifornien hatte Musk erst Ende April als „faschistisch“ beschimpft. Die Menschen würden durch die Maßnahmen „in ihren Häusern eingesperrt und ihre Rechte nach der Verfassung verletzt“, wetterte er. Wer zu Hause bleiben wolle, solle nicht gezwungen werden, rauszugehen, schränkte er ein. „Aber den Leuten zu sagen, dass sie ihr Haus nicht verlassen können, dass sie dann festgenommen werden, das ist faschistisch, das ist nicht demokratisch, das ist nicht Freiheit.“

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