02.05.2020 13:00 |

Mit Drohnen

Viele Freiwillige retten Bambis aus der Luft

Wenn die Landwirte ihre Felder mähen, kann das für viele Rehkitze tödlich enden. Bambis flüchten bei drohender Gefahr nämlich nicht, sondern kauern sich ins Gestrüpp – für die Bauern wird es beinahe unmöglich, sie zu entdecken. Im Vorjahr wurden deshalb vielerorts Drohnen erhoben, das System bewährte sich.
Artikel teilen
Drucken
Kommentare
0

32 Rehe konnte Manuela Prantl gemeinsam mit freiwilligen Helfern im Vorjahr retten. 32 Bambis, denen ein grausames Schicksal erspart blieb. Denn ihr gepunktetes Fell, kombiniert mit ihrem natürlichen Verhalten, sich bei drohender Gefahr ins hohe Gras zu ducken, macht die Kitze nahezu unsichtbar für Fressfeinde.

Eine Strategie, die aber nicht für den Landwirt mit seinem Mähwerk ausgelegt ist – und österreichweit jährlich etwa 25.000 Rehen das Leben kostet. Denn auch wenn ein Großteil der Bauern vor der Mahd die Fehler abgeht, ist es beinahe unmöglich, die Kitze zu entdecken.

Tierschützerin entwarf Bambi-Rettungsplan
Manuela Prantl, die im Pitztal ein eigenes Tierheim führt, weiß um die Tragik – zu oft wurden ihr schon verletzte Rehe gebracht, die sie nicht mehr retten konnte. Die Tierschützerin setzte deshalb einen Schritt vorher an und entwarf, gemeinsam mit Mitarbeiter Bruno Perktold, einen Rettungsplan.

Bald startet Rettungs-Kurs
Ausgestattet mit Drohnen und Wärmebildkameras rücken die Freiwilligen aus, um Kitze vor dem Eintreffen des Mähwerks sicher zu entfernen. Eine Strategie, die aufging und weiter entwickelt wurde: „Wir wollen Helfer dafür ausbilden“, schildert die Pitztalerin. Denn der Umgang mit der Wärmebildkamera muss auch für Drohnenpiloten gelernt sein. „Ein dutzend Freiwillige haben wir bereits in der Warteschleife“, freut sich Prantl. Die Kurse können bald mit dem nötigen Corona-Abstand starten.

Jägerverband richtete Webseite ein
Auch der Tiroler Jägerverband setzt auf Drohnen und konnte so im Vorjahr neun Kitze retten. „Die Nachfrage für die Kitzrettung ist enorm gestiegen“, erklärt Landesjägermeister Anton Larcher – und zwar so sehr, dass sie das Angebot übersteige. Um potenzielle Bambi-Retter und Bauern nun besser vernetzen zu können, wurde eine Webseite eingerichtet.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).

Tirol