15.04.2020 11:22 |

Weitere Lockerungen:

Sportplätze öffnen und Bundesliga darf trainieren

Weitere Lockerungen in der Corona-Krise: Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Grüne) hat am Mittwoch in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bekannt gegeben, dass verschiedene Sportstätten ab 1. Mai für den Breitensport wieder geöffnet werden sollen. Als Beispiele nannte Kogler Leichtathletik-Anlagen, Tennisplätze, Golfplätze sowie Pferdesport- und Schießanlagen. Auch die Trainings im Profifußball (Erste Bundesliga) dürfen demnächst wieder aufgenommen werden.

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„So viel wie möglich zulassen, so wenig wie möglich einschränken“, sagte Kogler und appellierte an den „Hausverstand“, den jeder bei der Sport-Ausübung einschalten solle. Die Corona-Abstandsregeln müssen weiter eingehalten werden.

Bei Risikosportarten mahnte der Vizekanzler Zurückhaltung ein, so solle man eine Skitour nicht ausreizen, sondern das Risiko minimieren. Ermöglicht werden sollen außerdem vorerst nur Outdoor-Aktivitäten, keine in der Halle.

Kleingruppen-Training für Fußball-Spitzenklubs möglich
Das Training soll in der heimischen Fußball-Bundesliga bald wieder ermöglicht werden. Die Regierung würde Kleingruppen-Trainings für Spitzenklubs bereits ab kommender Woche erlauben, hieß es am Mittwoch. Vereine müssen für die Sicherheitsbestimmungen sorgen. Kogler würde sich über den Wiederbeginn der Bundesliga Ende Mai freuen, meinte er. Das komme aber auf die Teams und Klubs an.

Sportarten mit Zuschauern bleiben allerdings weiterhin verboten. In der Fußball-Bundesliga gibt es einen Trend zu Geisterspielen. Die Regierung stelle sich nicht in den Weg, betonte Kogler. Dabei sprach er auch von Tests vor den Spielen für alle Mannschaftsmitglieder. Darum müssten sich die Klubs kümmern.

Einzelsportler, Spitzensportler und Outdoor-Disziplinen bevorzugt
Auch abseits des Fußballs sollen Österreichs Spitzensportler ab Montag wieder - in ausgewählten Sportstätten - ihrer täglichen Arbeit nachgehen dürfen. Neben Outdoor-Disziplinen, bei denen die Corona-Abstandsregeln gewahrt werden können, betreffe dies auch Training in geschlossenen Räumen mit einer Größe von mindestens 20 Quadratmetern. 

Diese Sonderregelung trifft laut Kogler auf etwa 600 Personen (exklusive Profifußball) zu, die ihren überwiegenden Lebensunterhalt durch den Sport bestreiten würden. Darin inbegriffen sind etwa Olympia- und Förderkader des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC), darunter 300 Heeres- und 60 Polizeisportler. Alleine aus dem Österreichischen Skiverband betrifft das laut Kogler bis zu 150 Athleten.

Warten auf Verordnungen
Mehr Klarheit dürften die entsprechenden Verordnungen des Gesundheitsministeriums bringen, die in Vorbereitung seien. Die Fachverbände seien aufgefordert, spezielle Empfehlungen abzugeben. Beim Tennis könnte es beispielsweise notwendig werden, dass jeder der beiden Spieler mit seinen eigenen Bällen aufschlägt. Die Innenanlagen der betroffenen Sportstätten (Kabinen, Duschen, Kantine etc.) sollen bis auf Weiteres geschlossen bleiben.

Formel-1-Geisterrennen in Spielberg vorstellbar
In puncto Veranstaltungen mit Publikum wollte Kogler „gar keine großen Hoffnungen wecken“. Es werde in den nächsten Monaten „mit der Zusammenkunft von Menschen auf engem Raum“ schwierig werden - „aber auch da gibt es Überlegungen, wie wir das handeln könnten“. Vorstellen könne er sich etwa ein Formel-1-Geisterrennen im Juli in Spielberg. Er sei dazu ständig in Kontakt mit dem steirischen Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) und Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko. Problematisch könnten da die entsprechenden Ein- und Ausreisebestimmungen werden.

Laufen und Radfahren nur unter bestimmten Regeln
Auch die Jogger und Radfahrer sprach der Minister an: Er erklärte, wenn eineinhalb Meter zwischen stehenden Menschen der richtige Abstand ist, dann sei dies bei Läufern wesentlich größer: Vier bis fünf Meter beim Schnellgehen, zehn Meter beim Laufen. Beim Fahrrad seien sogar 20 Meter richtig, meinte der Vizekanzler.

Nehammer: „Vereine sind das Herz und der Motor der Gesellschaft“
„Als Innenminister bin ich auch für das Vereinswesen verantwortlich und ich bin stolz auf die Vereine sowie die Menschen, die dort ehrenamtlich tätig sind. Sie alle sind Träger unserer zivilen Gesellschaft in Österreich. Die Vereine und das Ehrenamt haben Österreich zu dem gemacht, was es heute ist“, ergänzte Innenminister Nehammer. Vereine seien „das Herz und der Motor unserer Gesellschaft“.

Mehr als 2,1 Millionen Menschen seien in Österreich in Sportvereinen tätig - „diese müssen wir in dieser schwierigen Situation stützen und unterstützen“, so Nehammer. Deshalb sei es wichtig, dieses Leben in den Vereinen langsam auch wieder zum Leben zu erwecken. „Wir werden das Schritt für Schritt tun, auch wenn es Monate dauern wird, aber wir werden nichts riskieren. Wir setzen alle Maßnahmen sorgsam und überlegt.“

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