Leere Basilika

Im Gnadenort Mariazell ist die Stille eingekehrt

Steiermark
24.03.2020 06:00

In Mariazell steht das Leben still, die Coronavirus-Krise hat Auswirkungen wie in ganz Österreich: menschenleere Straßen, geschlossene Geschäfte und Hotels, in den Lebensmittelläden kaum Kunden. Auch die berühmte Basilika ist leer. Noch ist es touristisch keine Katastrophe - doch Anfang Mai beginnt im Gnadenort die Pilgersaison.

Noch hat das Coronavirus einen Bogen um Mariazell gemacht. Es gab zwar Verdachts- und Quarantänefälle, bis zum Wochenende aber noch keinen bestätigten Fall. „Die Disziplin bei der Einhaltung der getroffenen Beschränkungen ist in der Bevölkerung sehr gut“, sagt Bürgermeister Johann Kleinhofer. Allerdings: „Speziell bei den älteren Mitbürgern ist die große Bitte, dass sie zuhause bleiben - und da gibt es schon noch ein bisschen Verbesserungsmöglichkeit."

Die Gemeinde hat einen sozialen Hilfsdienst ins Leben gerufen, Lebensmittel und Medikamente werden - insbesondere für Personen ab 65 Jahren - ins Haus geliefert. Gab es anfangs laut Bürgermeister Kleinhofer nur drei Fahrten am Tag, sind es inzwischen mehr als 20. Knapp 40 Personen haben sich für diverse Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt.

Keine Gottesdienste in der Basilika
Leer ist derzeit auch die berühmte Basilika von Mariazell. Als die Bundesregierung mit ihren verschärften Maßnahmen begann, plante die Pfarre noch, nur die tägliche Wallfahrermesse um 11 Uhr abzusagen. Pater Michael Staberl damals zur „Krone“: „Wir können nicht garantieren, dass weniger als 100 Menschen in der Basilika sind. Sie ist aufgrund ihrer Größe unübersichtlich, es gibt mehrere Eingänge.“ Die Früh- und Abendmessen hätten stattfinden sollen - längst sind aber alle Gottesdienst in Österreich verboten.

Ein kleiner Trost: Im März und April finden ohnehin wenig Wallfahrten statt. Die Pilgersaison geht am 1. Mai richtig los. Dann kommen normalerweise auch viel größere Gruppen - auch aus dem Ausland. Ob Gottesdienste bis dahin wieder möglich sind, ist derzeit völlig offen.

Peter Bernthaler und Jakob Traby, Kronen Zeitung

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