Es ist ein kleines Örtchen, dieses Eichelwang, das zur 5.000-Seelen-Gemeinde Ebbs gehört. Viele von ihnen sind seit Tagen in Aufruhr: Durch die "Krone" erfuhren sie, dass ein deutscher Betrüger vor Jahren fünf Millionen Euro in dem 30 Hektar großen Wald am Fuße des Wilden Kaisers vergraben haben soll.
Bank lobt großzügigen Finderlohn aus
Die Bank, deren Schaden sich auf 1,65 Millionen Euro beläuft - der Rest wurde von Versicherungen erstattet - verspricht 40 Prozent Finderlohn auf die entstandene Schadenssumme - das sind satte 660.000 Euro.
Ein Interview zur gesetzlichen Grundlage sowie einen Beitrag über die Suchstrategien der Schatzjäger findest du in der Infobox.
Geldgier, Neugier und Sensationsgier treiben täglich Hunderte Leute aus ganz Österreich ins Dickicht, bewaffnet mit Schaufeln. "Ich bin seit fünf Uhr in der Früh dabei, den Wald umzugraben", so Gottfried Aufsatz aus Wörgl. "Selbst wenn ich nichts finde, habe ich wenigstens einen gesunden Spaziergang gemacht."
Christopher Messner und Alexander Leonard sind aus Kärnten angereist: "Wir haben uns Urlaub genommen. Mit dem Geld würden wir uns einen Escort-Service und ein Schloss kaufen."
Darf man überhaupt im Wald graben?
Doch halt! Darf die Meute einfach so den Boden umgraben? Nein! Der Wald ist Privatbesitz. Aufgeteilt unter sieben Bauern. "Ich hab's nicht gern, wenn Fremde meinen Wald umgraben", so Milchbauer Hansjörg Huber, der acht Hektar besitzt.
Dass die Schatzsucher ein schlechtes Gewissen haben, beweist ihre Scheu: "Jedes mal, wenn ich den Wald abfahre, hüpfen die Schatzjäger hinter Felsen oder Bäume."
von Matthias Holzmann, Tiroler Krone
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