„Retro-Mode“
Bundeswehr blamiert sich mit Wehrmachtsuniform
Die deutsche Bundeswehr hat sich mit einem lustig gemeinten Beitrag im Foto-Netzwerk Instagram blamiert. Sie veröffentlichte dort eine Wehrmachtsuniform mit Eisernem Kreuz und Hakenkreuzabzeichen. Die Bildunterschrift lautete: „Auch #Mode ist ein Aspekt. Bis heute halten sich militärische Stilelemente in der Haute Couture.“ Versehen war das Foto mit dem bunten Schriftzug „retro“.
Das von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer geführte Verteidigungsministerium sprach von einem „inakzeptablen Fehler“ und bat um Entschuldigung. Offenbar handle es sich bei dem Posting um einen „extrem ärgerlichen Fall von Gedankenlosigkeit“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Mit den Verantwortlichen würden „intensive Gespräche“ geführt. Nach derzeitigem Stand gebe es aber keinen politischen Hintergrund. Aufmerksam geworden sei das Ministerium erst durch die Anfrage von Journalisten der „Bild“-Zeitung, die zuerst über den Fall berichtet hatte.
Kramp-Karrenbauer entschuldigt sich
Kramp-Karrenbauer selbst sagte am Mittwochnachmittag im Bundestag, sie schließe sich der Entschuldigung ihres Ressorts „ausdrücklich an“. Die Wehrmacht könne „in keiner Weise sinn- und traditionsstiftend“ für die Bundeswehr sein. Gespräche mit den Verantwortlichen deuteten darauf hin, dass der Fall keinen politischen Hintergrund habe, sagte die Ministerin. Es handle sich um „persönliche Fehler“.
Das Verteidigungsministerium gilt schon seit Jahren als Problemressort in der deutschen Regierung. Immer wieder macht die Bundeswehr mit Pannen und Skandalen Schlagzeilen, zugleich wird die Unterdotierung der Armee beklagt. Kramp-Karrenbauer warb am Mittwoch in der Budgetdebatte des Bundestags neuerlich für „mehr Geld“ für die Bundeswehr und bekräftigte ihren Appell, dass Deutschland mehr Verantwortung in der Außen- und Sicherheitspolitik übernehmen müsse.
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