Sicherheit für Segler

In Linz entsteht digitaler Co-Pilot für Skipper

Raphael Biancale (l.) mit TIM-Projektleiter Alois Keplinger. Vier Rennjachten, ein Fischer- und ein Segelboot füttern die Datenbank, die OSCAR zur Verbesserung des Algorithmus braucht.

(Bild: TIM/Simlinger)

Es war eine windige, kalte und verregnete Nacht auf einer Atlantiküberquerung, in der Raphael Biancale beschloss, ein Kollisionsvermeidungs-System für Boote zu bauen. „Ich war komplett durchgefroren und mir war bewusst, dass ich nicht weiß, was im Ozean treibt“, so der Franzose, der von Linz aus Segeln sicherer machen will.

Eine Möwe mit ausgebreiteten Flügeln ist das Symbol von OSCAR. Hinter dem Begriff versteckt sich im Fall von Raphael Biancale nicht der Filmpreis aus Hollywood, sondern die Entwicklung des Franzosen, der der Liebe wegen nach Stadt Haag zog: eine Kameraeinheit, die am Bootsmasten montiert wird, ein Computer samt Kollisionserkennungs-Software und die App zur Steuerung.

Kollisionen vermeiden und Ausweichmanöver einleiten
Mit seinem Team bei BSB Artificial Intelligence GmbH in Linz tüftelt Biancale an OSCAR, das letztlich zum autonomen Marine-Assistenz-System für Skipper werden soll, Kollisionen vermeidet, indem das System Hindernisse wie Boote, Treibgut, Wale oder Bojen erkennt und Ausweichmanöver einleitet.

Drei Millionen Euro flossen schon in die Produktentwicklung
Das vom Land OÖ und von der Wirtschaftskammer OÖ finanzierte Technologie- und Innovationsmanagement, kurz TIM, stellte den Kontakt zur Technischen Uni in Wien her, half auch, dass Geldmittel von der Forschungsförderungsgesellschaft und vom Austria Wirtschaftsservice flossen. Rund drei Millionen Euro stecken jetzt schon in der Entwicklung.