Das Foto, eines russischen Models auf Instagram sorgt derzeit für einen Mega-Shitstorm. Der Grund: Die junge Frau posiert vor den in Flammen stehenden Straßen der spanischen Region Katalonien. Im Netz wird ihr vorgeworfen, den katalanischen Unabhängigkeitskampf der Einheimischen zu verspotten.
„Vor mir, hinter mir, links und rechts, überall gibt es Explosionen, Hubschrauber, Sirenengeräusche, es ist wie in einem Hollywood-Film“, schreibt Elena Rybalchenkoauf Instagram, die derzeit mit ihrem Ehemann in der von Gewalt heimgesuchten Hauptstadt Urlaub macht.
Mit einem nachdenklichen Blick in die Ferne posiert Elena für die Kamera, während es hinter ihr zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei kommt. Auf der sozialen Plattform schreibt sie später „Barcelona is on fire“ („Barcelona brennt“), dazu ein Flammen- und Sirenenemojis:
„Als wäre sie vor einer Touristenattraktion!“
Ein wütender User antwortete der Russin in einem Kommentar: „Es fühlt sich an, als würdest du dich über den Kampf einer Gesellschaft lustig machen.“ Ein anderer schreibt: „Du solltest sich schämen! Veröffentlichst diese Fotos, als wären sie direkt vor einer Touristenattraktion.“„Es ist wichtig, das Bewusstsein für die Situation in Katalonien zu schärfen, aber es geht nicht um Mode oder das perfekte Licht, es geht um Menschen, die für ihr Anhörungs- und Wahlrecht kämpfen.“
„Waren froh, dass ich Fotos machte“
Elena Rybalchenko erklärte ihren Kritikern später, dass sie sehr wohl „großen Respekt“ vor der Stadt und ihren Bürgern habe. Das Bild sei nicht in einer Fotosession entstanden und auch nicht respektlos gemeint. Es sei nur ein Teil ihres „wirklichen Lebens“, so die Russin. „Ich habe mit den Leuten in Masken gesprochen, die dieses Feuer gemacht haben. Sie waren höflich zu uns und waren froh, dass ich und andere Leute mit diesem Feuer Fotos machten.“
Generalstreik am Freitag
Am Freitag ist es in Katalonien die vierte Nacht in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Mindestens elf Menschen seien festgenommen worden, teilte die Polizei der nordostspanischen Region in der Nacht zum Freitag auf Twitter mit.
Flugausfällen und blockierten Straßen
Das Oberste Gericht in Madrid hatte die Separatistenführer am Montag wegen ihrer Rolle bei dem illegalen Abspaltungsreferendum vom 1. Oktober 2017 zu langen Haftstrafen von bis zu 13 Jahren verurteilt. Seither gibt es in Katalonien massive Proteste von Befürwortern einer Unabhängigkeit der Region im Nordosten Spaniens. Am Freitag hat ein Generalstreik begonnen. Am Flughafen von Barcelona wurden mehrere Dutzend Flüge vor allem der Gesellschaften Iberia und Vueling gestrichen.
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