Neue Job-Aktion

Hoffnung für hunderte arbeitslose Steirer über 50

Steiermark
07.10.2019 18:55

Der Wind am Arbeitsmarkt wird wieder rauer, besonders bei Menschen jenseits der 50 steigt die Arbeitslosigkeit deutlich an. Mehr als 10.000 Steirerinnen und Steirer aus dieser Altersgruppe sind derzeit ohne Job. Durch eine steirische Fortsetzung der eingestellten „Aktion 20.000“ sollen etwa 300 Langzeitarbeitslose nun wieder eine Beschäftigung finden. Auch vom Bund werden zusätzliche Millionen zur Verfügung gestellt.

Älter als 50 Jahre, seit mehr als einem Jahr arbeitslos: Für diese Gruppe schuf die „Aktion 20.000“ staatlich bezahlte Jobs vor allem bei Gemeinden und gemeinnützigen Organisationen.

Bis zu 667 Steirer waren zugleich im Programm, das ein Prestigeprojekt von Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern war. Ende Juni, als es auf Wunsch der türkis-blauen Regierung auslief, waren es noch 558. Einige gingen in Pension, 104 so genannte Alltagsbegleiter für ältere Menschen dürfen dank Finanzhilfe des Landes weiterarbeiten, manche schafften den Sprung in eine reguläre Beschäftigung.

Zurück zum alten Dienstgeber?
Doch 268 sind laut AMS-Leiter Karl-Heinz Snobe wieder als arbeitslos gemeldet. An sie richtet sich primär das neue steirische Programm „Impulse 50 plus“: „Vielleicht können sie sogar wieder beim alten Dienstgeber arbeiten. Wir werden aktiv auf alle zugehen“, verspricht Snobe.

Neu ist, dass auch Dienstverhältnisse bei nicht-gemeinnützigen Betrieben gefördert werden können. Allerdings nicht zu 100 Prozent, sondern aufgrund des EU-Rechts maximal mit 66 Prozent der Lohn- und Lohnnebenkosten.

Überraschender Beschluss im Parlament
Zur Freude von SPÖ-Soziallandesrätin Doris Kampus beschloss die Landesregierung das 6,7-Millionen-Euro-Programm (davon 2,2 Millionen aus Landesmitteln) einstimmig. Kurios: Die Eckpunkte hat die steirische SPÖ schon vor fast drei Wochen vorgestellt - nur wenige Stunden später wurde im Nationalrat überraschend ein 50-Millionen-Euro-Paket für ältere Arbeitslose abgesegnet. Fünf bis sechs Millionen davon dürften laut Snobe an die Steiermark gehen. Hunderte weitere Steirer sollen profitieren.

Kampus präsentierte am Montag weitere Arbeitsmarkt-Initiativen, darunter einen Qualifizierungsfonds für Frauen: Die Hälfte der dafür veranschlagten 1,6 Millionen Euro kommen aus EU-Mitteln. Die Weiterbildung von Frauen kann dann individuell mit bis zu 3000 Euro gefördert werden.

Freude bei der Caritas
Erfreut über die Inititiave „Impulse 50 plus“ zeigt sich am Montag der steirische Caritas-Direktor Herbert Beiglböck: „Diese Entscheidung ist ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Politik verstanden hat, dass wir für schwierige Zielgruppen langfristige und kontinuierliche Angebote brauchen.“

Und weiter: „Wir erwarten, dass künftig noch weitere Projekte in diesem Sinne folgen. Denn es wird immer eine Gruppe von Menschen geben, die aus verschiedenen Gründen Schwierigkeiten dabei hat, in der regulären Arbeitswelt Fuß zu fassen. Aus unserer Sicht ist es daher unbedingt notwendig,  einen dritten, unterstützenden Arbeitsmarkt dauerhaft in das bestehende System zu integrieren.“

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