600 Millionen Euro:

Größte Eisenbahn-Offensive in Oberösterreich kommt

Oberösterreich
02.07.2019 17:42

Attraktivere Zugverbindungen mit schöneren Bahnhöfen „bis 2030“. Die ÖBB und das Land Oberösterreich haben sich auf ein 600 Millionen Euro schweres Investitionspaket geeinigt, mit dem alle Regionalbahnen erhalten werden können. Es ist die größte Bahn-Infrastrukturoffensive aller Zeiten in unserem Bundesland.

Auf die zwiespältig aufgenommene „Woche des Straßenbaus“, mit Linzer Osttangente und Asphalt-Projekten im Mattigtal-Süd,folgt nun die „Woche der Bahn“. Mit einer starken Ansage, nämlich „dem größten Bahninfrastrukturpaket aller Zeiten in Oberösterreich“: 600 Millionen Euro -137 Millionen € vom Land - werden „bis 2030“ in die Modernisierung und Attraktivierung von 14 Bahnlinien investiert (siehe Übersicht unten).

Nebenbahnen sind gerettet
Was auch bedeutet, dass alle „Nebenbahnen“ erhalten bleiben. Wobei die Aschacherbahn als mögliche Fortsetzung der LILO von Eferding nach Aschach gilt und vom Land Oberösterreich teils übernommen und erhalten wird.

40 Verhandlungsrunden waren nötig
Seit 12 Jahren gibt es Diskussionen über die Zukunft der Nebenbahnen, 2013 scheiterte ihre Übernahme durch das Land. Seit Herbst 2015 ist FPÖ-Landesrat Günther Steinkellner zuständig, 2016 wurde die Absichtserklärung für dieses Bahnbaupaket unterschrieben: 40 Verhandlungsrunden zwischen ÖBB, Land und Bund waren danach notwendig, um die nunmehrige Einigung zu erreichen. Mühlkreisbahn und Mattigtalbahn sind die vorrangigen Projekte in dieser Bahnoffensive.

17,5 Millionen Fahrgäste im Jahr 2018
„Die Bahn wird in Zukunft eine immer größere Rolle bei der Bewältigung der Verkehrszuwächse spielen“, sagt Steinkellner. „Mit dieser Infrastrukturoffensive schaffen wir die Voraussetzungen für attraktive Zugverbindungen und ein anziehendes Ambiente“, hofft ÖBB-Holdingchef Andreas Matthä auf einen noch stärkeren Run auf die Züge, die 2018 in Oberösterreich bereits 17,5 Millionen Fahrgäste transportierten.

Viele Elektrifizierungen geplant
Diese Züge sollen auch auf den Nebenlinien umweltfreundlicher werden: „Ich bin froh, dass in diesem Paket viele Elektrifizierungen sind, damit wir aus dem Dieselbetriebaussteigen können“, so Matthä. Auch LH Thomas Stelzer (ÖVP) und LH-Vize Manfred Haimbuchner (FPÖ) freuen sich über dieses Bahnbaupaket. „Der Klimawandel braucht Sinneswandel - und auch handfeste Taten. Und die setzen wir auch um“, betonen die beiden Politiker.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

Mattigtalbahn (Steindorf-Braunau)
Die Strecke wird aufgesamter Länge erhalten und komplett modernisiert und elektrifiziert.Zahlreiche Stationen wie z.B. die Bahnhöfe Braunau und Friedburg werden attraktiviert.

Hausruckbahn (Attnang-Puchheim-Schärding)
Die Strecke wird auf gesamter Länge erhalten. Darüber hinaus werden Stationen und Bahnhöfe, wie beispielsweise der Bahnhof Ried, zukunftsfit gestaltet.

Innviertelbahn (Neumarkt-Kalham-Ried-Braunau-Simbach)
Die Strecke wird modernisiert und auf der gesamten Länge bis 2029 elektrifiziert. Attraktivierung von Stationen und Bahnhöfen, wie zum BeispielBraunau, Ried, Hagenau im Innkreis.

Mühlkreisbahn (Linz-Aigen-Schlägl)
Die Strecke wird auf ihrer gesamten Länge erhalten. Die Beseitigung der Langsamfahrstellen erfolgte bereits vor Eröffnung der Landesgartenschau. Der Abschnitt Linz-Urfahr bis Kleinzell wird elektrifiziert.

Almtalbahn (Wels-Grünau)
Die Strecke wird zur Gänze erhalten, modernisiert und zwischen Wels und Sattledt elektrifiziert. Zukünftig soll die Strecke auch zum Testbetrieb von Zügen mit alternativen Antrieben im Realbetrieb, z.B. Hybridloks, herangezogen werden.

Summerauerbahn (Linz-Summerau)
Die Sanierungen zahlreicher Stationen wie z.B. Franckstrasse, Steyregg, Pulgarn, St. Georgen/Gusen, Lungitz, Gaisbach/Wartberg, Kefermarkt, Pregarten, Freistadt, Summerau werden vorgenommen.

Donauuferbahn (Linz-Sarmingstein)
Die Strecke wird in der gesamten Länge erhalten, modernisiert und bis Sankt Nikola elektrifiziert. Auch die Attraktivierung von den Stationen Perg Schulzentrum, Baumgartenberg oder Dornach istvorgesehen.

Rudolfsbahn (Amstetten-Selzthal)
Attraktivierung zahlreicher Stationen, wie zum Beispiel: Steyr Münichholz, Garsten, Lahrndorf oder Ternberg.

Kammererbahn (Vöcklabruck-Kammer-Schörfling)
vulgo „Kammerer Hansl“: Die Station Oberthalheim-Timelkam wird attraktiver.

Salzkammergutbahn (Attnang-Puchheim-Obertraun Koppenbrüllerhöhle)
Attraktivierung zahlreicher Stationen, wie beispielsweise: Obertraun-Koppenbrüllerhöhle, Obertraun-Dachsteinhöhlen, Hallstadt, Obersee, Steeg-Gosau, Bad Goisern, Bad Ischl, Steinkogl, Ebensee, Traunkirchen, Altmünster, Pinsdorf.

Passauer Bahn (Wels-Passau)
Die Attraktivierung des Bahnhofs Wernstein, die auch die Sicherung von drei Eisenbahnkreuzungen beinhaltet, hat bereits begonnen. Darüber hinaus werden die Bahnhöfe Kimpling, Schlüsselberg, Bad Schallerbach-Wallern modernisiert und verschönert.

Westbahnstrecke (Bereich St. Valentin-Steindorf/Straßwalchen)
Attraktivierung zahlreicher Stationen, unter anderem: Enns, Linz, Oftering, Wels, Lambach, Schwanenstadt, Timelkam, Redl-Zipf.

Aschacherbahn (Haiding-Aschach)
Erhalt der Strecke auf gesamter Länge. DasStückerl Eferding-Haidingmit reinem Güterbetrieb wird an das Land OÖ übertragen und von diesem erhalten.

Pyhrnbahn (Linz-Selzthal)
Zweigleisiger Ausbau Nettingsdorf-Rohr-Bad Hall. Attraktivierung zahlreicher Stationen, wie zB: Neuhofen, Kematen-Piberbach, Rohr-Bad Hall.

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