Tratter nimmt Stellung

Land Tirol steht zum MCI-Neubau

Tirol
22.06.2019 09:15
Er ist der Mann, der im Fokus der Vorwürfe steht: ÖVP-Landesrat Johannes Tratter. Im Gespräch mit der „Krone“ bekennt er sich zum Neubau, betont, umsichtig mit Steuergeld umzugehen und bezieht Stellung zu den Anschuldigungen: „Es ist schon eigenartig, dass ich jetzt geprügelt werde, obwohl ich gestoppt habe, was aus dem Ruder lief.“

80 Millionen Euro +/- einer Kostentoleranz von 15 Prozent lautete der Regierungsbeschluss zum MCI-Neubau. „Im Siegerprojekt haben aber wichtige Parameter gefehlt“, schildert Tratter. So seien unter anderem Fluchtwege nicht miteinberechnet gewesen. „Damit war klar, dass die 80 Millionen nicht eingehalten werden können“, führt der Landesrat aus. Man habe umgeplant und eingekürzt, um in den Rahmen zu passen.

Interne und externe Experten 
Tratter zog bei der Übernahme des Projekts juristische und bautechnische Experten hinzu – intern und extern, wie er betont. „Die Hochrechnung lag zwischen 132 und 135 Millionen Euro“, erklärt er. Tratter veranlasste einen Baustopp. Man sei es der Bevölkerung schuldig, sorgsam mit dem Steuergeld umzugehen und Desaster, wie beim Krankenhaus Nord in Wien oder der Patscherkofelbahn, zu verhindern.

150 Mio. Euro für ursprüngliche Qualität
Woher kommen aber die 150 Millionen Euro, die auch die Opposition in Frage stellt? „Im Vorfeld wurde das Projekt massiv gekürzt. Ich habe berechnen lassen, was es kostet, wenn man zur ursprünglichen Qualität zurückkehrt.“ Den Baustopp wieder aufzuheben und das Projekt mit größerem Kostenrahmen durchzuführen sei laut Tratter, der zum Neubau steht, nicht möglich: „Das ist laut drei unabhängigen Gutachtern vergaberechtlich problematisch.“

Klagen erwartet
Von einer drohenden Klage seitens der Generalplanern habe er bereits gehört. Aber auch das Land wird klagen: „Die beauftragten Planungsleistungen wurden nicht vertragskonform erbracht. Und eine außergerichtliche Einigung scheiterte“, so Tratter. Vereinfacht gesagt: Man habe nicht bekommen, was bestellt wurde, deshalb könne nun auch nicht alles bezahlt werden.

Porträt von Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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