In Slowenien gibt es wieder eine so große Population an Braunbären, dass nun 75 der Tiere zum Abschuss freigegeben wurden. Dann kam - laut WWF - das überraschende Angebot: "Slowenien würde Österreich zehn der Tiere schenken", sagt Sprecher Franko Petri. "Das hieße, dass die Tiere nicht sterben müssten und dass wir jene Weibchen bekommen, die wir so dringend bräuchten, um bei uns das Aussterben zu verhindern." Nur zwei Männchen, Moritz und Djuro, streifen noch einsam durch unsere Wälder.
Zuständigkeiten hin- und her geschoben
Die Reaktionen laut WWF: "Niederösterreich hat sofort eine Kommission gegründet um diese Frage zu klären. Oberösterreich hat Ja gesagt. Und Kärnten würde die Tiere am liebsten alleine nehmen." Woran die Rettungsaktion aber scheitern könnte/dürfte - an den Steirern! Petri: "Man braucht dieses Ja, damit die Bären, die ja keine Grenzen kennen, wandern können." Doch bei uns werden zunächst einmal Zuständigkeiten hin- und hergeschoben.
Umweltlandesrat Manfred Wegscheider betont, er stehe aus naturschutzrechtlichen Gründen hinter dem Projekt. Aber nur wenn es dazu breiten Konsens gäbe - was leider nicht der Fall sei, weil Landwirtschaft und Jäger dagegen wären. Und LR Hans Seitinger verweist nur lapidar auf einen Landtagsbeschluss, der ein Nein zur Wiederansiedelung brachte - ohne Ansatz, die neu entstandene Situation zu überdenken.
Das Nein zu den Bären wird hierzulande damit einzementiert, dass bei uns in der Vergangenheit 20 (!) Tiere mysteriös verschwunden sind. Das ist der falsche Weg. Zu klären ist vielmehr, in wessen Wohnzimmer die Vierbeiner vielleicht als Fell liegen oder wie sie sonst zu Tode gekommen sind!
von Christa Blümel, "Steirerkrone"
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