Plakette war wertlos

Ludwig schenkt homophobem Politiker Medaille

Wien
14.03.2019 07:26

Ein offen schwulenhassender serbischer Politiker wird von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig bei einem Besuch mit einer Medaille beschenkt. Was folgte, war helle Aufregung, soll es sich dabei doch immerhin um die goldene Ehrenmedaille der Stadt für besondere Verdienste gehandelt haben. Doch wie sich herausstellte: alles nur ein Missverständnis bzw. eine Verwechslung, die der Bürgermeister schließlich auch selbst aufklärte. Nicht die goldene Ehremedaille sei an Dragan Markovic Palma verliehen worden, sondern lediglich die Wien-Plakette - aus Blech. Die „Krone“ hätte da ein besseres Präsent.

Dragan Markovic Palma hasst Homosexuelle, gilt als Kriegsprofiteur, unterstützt offen die FPÖ - und bekommt dann von SPÖ-Bürgermeister Ludwig die Ehrenmedaille in Gold für besondere Verdienste überreicht. Später stellte sich heraus: Alles nur ein Missverständnis des Bürgermeisters, übergeben wurde in Wirklichkeit die Wien-Plakette, also ein mehr oder weniger wertloses Gastgeschenk aus Blech.

Zur Verwirrung hat Ludwig allerdings selbst beigetragen. Er überreichte dem serbischen Politiker einen Dukaten mit den Worten: „Ich darf mich fürs Kommen bedanken mit der Ehrenmedaille in Gold. Etwas, das wir ganz selten vergeben.“ Die Aufregung war perfekt. Denn diese Auszeichnung wird sonst nur als „äußeres Zeichen der Anerkennung für besondere Verdienste um Wien“ verliehen.

„Er hat mir Stadtwappen überreicht, ich ihm Wien-Plakette“
In der Folge löste Wiens Bürgermeister auf: „Dieser Bürgermeister (Palma war bis 2012 Bürgermeister von Jagodina, Anm.) hat keine Auszeichnung bekommen, sondern es hat bei einem viertelstündigen Termin einen Austausch mit Gastgeschenken gegeben. Er hat mir von seiner Stadt das Stadtwappen überreicht, und ich hab‘ ihm die Wien-Plakette übergeben.“ Also doch keine Ehrenmedaille.

Vielen bleibt aber unklar, warum Palma angesichts seiner Biografie so von Ludwig hofiert wurde. Über einen von Palmas Wien-Besuchen wird dieser Tage folgende Geschichte erzählt: Er soll lieber einen Umweg gewählt haben, als einen Zebrastreifen mit einem homosexuellen Ampelpaar zu benutzen.

Ein „Krone“-Packerl voller Ampelpärchen
Die „Krone“ macht dem serbischen Politiker deswegen ein ganz besonderes Geschenk. In den nächsten Tagen wird in seinem Büro ein Packerl aus unserer Redaktion eingehen. Der Inhalt: ein T-Shirt mit zwei verliebten Ampelmännchen (sicherheitshalber XL - aber wir haben die Rechnung, falls es nicht passt) und ein spezielles Ampelpärchen-Häferl für warme Getränke.

Kleiner Modetipp: Zum rot-schwarzen Shirt passt die „goldene“ Ludwig-Plakette als Halsschmuck perfekt. Viel Spaß!

Kronen Zeitung und krone.at

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