Betrunken verhaftet

Promille-Polizist (55) muss jetzt vor Gericht

Oberösterreich
08.03.2019 06:00

Ein Beamter des Landeskriminalamts soll zwei junge Kollegen bedroht und versucht haben, sie zum Amtsmissbrauch anzustiften. Sie waren gerufen worden, weil der 55-Jährige betrunken sein Auto starten wollte. Der Polizist musste in Handschellen abgeführt werden. Nun ist die Anklage fertig, am 20. März steht er vor Gericht.

Der verdächtige Polizist ist für das LKA OÖ ausgerechnet im Bereich der Suchtprävention im Einsatz. Am 19. Oktober dürfte er nach Dienstschluss aber sein Wissen ignoriert und allzu tief ins Glas geblickt haben.

Betrunken zum Auto gewankt
Gegen 17.45 Uhr wurde er beobachtet, als er unsicheren Schrittes zu seinem in der Gruberstraße in Linz geparkten Auto ging und versucht haben soll, es in Betrieb zu nehmen. Beamte der Stadtleitstelle wurden alarmiert. Als zwei junge Polizisten die Identität des 55-Jährigen kontrollieren wollten, soll er mit dem Hinweis, er sei ohnehin ein Kollege, versucht haben, sie zu hindern.

„Ihr habt nichts gesehen, ich hab‘ nichts gemacht“
Bei der Personendurchsuchung soll er gedroht haben: „Wenn das so ist, greife ich zur Puffn. Vielleicht führe ich ja auch eine bei mir.“ Während einer der Beamten im Auto die Waffe suchte, soll er angeboten haben: „Ihr habt nichts gesehen, ich hab’ nichts gemacht und ihr lasst mich gehen.“

Sogar mit Gewalt gedroht
Man könne ja einen Deal machen. Darauf ließen sich die Beamten aber nicht ein, legten ihm Handschellen an und brachten ihn ins Polizeianhaltezentrum, wo er bis zum nächsten Tag einsaß. Für den Fall eines Wiedersehens ohne „Achter“ soll er den jungen Kollegen auch gedroht haben, ihnen Gewalt anzutun.

Keine Suspendierung
„Der Polizist muss sich am 20. März wegen gefährlicher Drohung, versuchten Widerstands gegen die Staatsgewalt und versuchter Bestimmung zum Amtsmissbrauch verantworten“, sagt Philip Christl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Linz. Dem Mann drohen sechs Monate bis fünf Jahre Haft. Erstaunlich in dem Fall: Der LKA-Beamte wurde bisher nicht vom Dienst suspendiert.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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