Klassen übersiedelt

„Desaster“: Volksschule wegen Mäuseplage gesperrt

Wien
19.02.2019 07:17

Wegen einer Mäuseplage ist eine Volksschule in Wien-Donaustadt teilweise gesperrt worden. Eine amtsärztliche Untersuchung am Montagvormittag bestätigte die Empfehlung, in den betroffenen Schulpavillons der Löwenschule Aspern nicht weiter zu unterrichten. Als „Ersatzräume“ dienen das gegenüberliegende Hauptgebäude sowie dessen Keller. Die Umstände in der Schule seien eine „reine Provokation“, so ein betroffener Vater in einem Brief, der unter anderem an den Stadtschulrat adressiert ist und krone.at vorliegt.

Die Kinder seien „völlig aufgelöst, verwirrt und traurig. Was das für Motivation und Lernumgebung bedeutet, kann jeder kompetente pädagogisch Erfahrene beantworten“, so Vater Thomas R. in dem Rundschreiben. Er selbst habe, wie viele andere, „aus heiterem Himmel“ von der Schließung der Klassen erfahren. Ein Schritt, „der für alle ziemlich plötzlich kommt und nicht notwendig gewesen wäre“, da das Problem ohnehin kein neues sei. Dass weder Betroffene noch Elternverein im Vorhinein davon benachrichtigt wurden, stößt R. besonders sauer auf. „Das wäre innerhalb weniger Tagen möglich gewesen, und in dieser Zeit wären die Kinder sicher auch nicht von Mäusen gefressen worden!“

„Reine Provokation“
Seit drei Jahren ist der engagierte Vater im Elternverein tätig, seit drei Jahren gebe es die baulichen Mängel und den Mäusebefall. Erst vergangenes Jahr plante man deshalb einen Neubau, der für das Schuljahr 2021/2022 vorgesehen war. Doch dazu kam es nicht. „Zur Überraschung aller wurde der Neubau um mehrere Jahre verschoben“, so der Vater weiter. Die Begründung dafür: Ein Neubau sei eher nur für komplett neue Schulpätze vorgesehen und nicht für Übersiedelungen. „Angesichts der seit Jahren bekannten Mängel des Gebäudes ist diese Erklärung eine reine Provokation und Ausdruck von Arroganz“, so der Vater.

Auch für Schuldirektorin Silvia Haberler sind die momentanen Umstände ein „Desaster sowohl für die Kinder als auch für die Kolleginnen“. Es bedeute viel Arbeit und Umstrukturierung mitten im Schuljahr, wie sie in der ORF-Lokalsendung „Wien heute“ erklärte.

MA 56: „Kurzfristig einmal unzumutbar“
Bei der für die Pavillons verantwortlichen MA 56 (Wiener Schulen) hingegen sah man sich zum Handeln gezwungen. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass es „kurzfristig einmal unzumutbar“ sei, dass sich die Kinder weiterhin in dem Gebäude aufhalten, so Robert Oppenauer.

Das Büro von Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) versprach, nach einer guten Lösung für Kinder und Eltern zu suchen. Die Eltern sollten noch in dieser Woche über die Maßnahmen informiert werden.

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