Teenager als „Ware“

Jede 2. Woche fliegt in Linz illegales Bordell auf

Oberösterreich
07.02.2019 07:00
Ganz offen bieten via Internet-Inserate illegale Prostituierte in Linz ihre Dienste an! Erhebungsdienst des Magistrats und Polizei haben alle Hände voll zu tun, die Flut an Wohnungs-Bordells einzubremsen. Jede zweite Woche wird eines geschlossen. Ein Linzer sitzt in Haft, weil er Teenager in seine Wohnung anschaffen ließ.

Über Ermittlungen in der Drogenszene – der 46-Jährige soll zumindest 800 Gramm Crystal Meth verkauft haben – kam man auf den „umtriebigen“ Linzer. Er soll vor drei Jahren begonnen haben zwei 15- und 16-jährige Mädchen mit Drogen für Sex zu bezahlen. Drei bis viermal pro Woche gingen die Mädchen in Enns, Steyr, St. Valentin und auch in der Wohnung des Linzers „anschaffen“, brachten dann auch noch eine 17-Jährige dazu, hier ihre Dienste anzubieten. Dafür gab’s Drogen oder Geld.

Anzeigen gegen „Zuhälter“
Der Linzer soll gegen Bezahlung dann auch noch eine Bosnierin (26) geheiratet haben, damit sie in Österreich bleiben darf. Er wird wegen „Förderung der Prostitution“, „Pronographische Darbietung Minderjähriger“, „Vermittlung von Sexualkontakten zu Minderjährigen“ und „Scheinehe“ angezeigt, sitzt in Haft.

141 Bordelle ausgehoben
Nur ein Fall im Kampf gegen die verbotene Prostitution. Der Erhebungsdienst des Magistrats hat mit der Polizei im Vorjahr 21 illegale Bordelle ausgehoben. In den fünf Jahren zuvor waren es insgesamt 120!

Liebesdienerinnen und Kunden kontrolliert
Die Damen, meist Rumäninnen, Bulgarinnen oder Slowakinnen müssen ihre Koffer packen, werden nach dem „OÖ Sexualdienstleistungsgesetz“ angezeigt, die Wohnungen – meist von Privaten, über „Airbnb“ oder Genossenschaften angemietet, werden versiegelt. Auf die Spur kommt man über Anzeigen auf einschlägigen Internetseiten und Hinweisen von Nachbarn.

Auch legale Bordelle im Visier
Der Erhebungsdienst des Magistrats kümmert sich auch um das Dutzend legale Bordelle in Linz – und prüft dort unangemeldet die Liebesdienerinnen, aber auch deren Kunden.

Markus Schütz/Kronen Zeitung

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