„Bewusste Tötung“

„Baummörder“ schlug erneut zu: 22 Stämme geringelt

Bei 22 Obstbäumen wurde die Rinde durchtrennt.(Bild: Stirmayr)

Schon wieder! Nachdem Anfang Mai Unbekannte 24 Jungbäume von Landwirt Josef Stirmayr in Gramastetten (OÖ) geköpft hatten, schlugen sie nun erneut zu: Bei 22 weiteren Obstbäumen wurde die Rinde durchtrennt – damit ist der Saftstrom unterbrochen und die Pflanzen sterben.

Landwirt Josef Stirmayr (61) entdeckte den neuerlichen Vandalenakt am Fronleichnamstag. „Um 6 Uhr früh gehe ich immer ums Haus, da habe ich gesehen, dass wieder ein junger Zwetschgenbaum geköpft worden ist. Dann habe ich Spuren zum nächsten Baum entdeckt und gesehen: Der war geringelt“, erzählt der Mühlviertler.

Unter „Ringelung“ versteht man, dass die Rinde an einer Stelle des Stammes durchtrennt wird. Dadurch wird der Saftstrom des Baumes unterbrochen. „Die Ringelung ist eine bewusste Tötung des Baumes“, sagt Stirmayr. „Das war auch hier die Absicht, das ist ganz klar.“

Schon Anfang Mai wurden zahlreiche Obstbäume von Stirmayr geköpft.(Bild: Horst Einöder/Flashpictures)

„Ich lasse mich nicht ärgern“
22 Bäume wurden auf diese Weise auf dem Grund des Landwirtes beschädigt, darunter sieben Walnussbäume sowie die Sorten Kirsche, Pflaume-Quitte, Apfel, Birne und Kumoi. Bis zu zwanzig Jahre alt waren die Obstbäume bereits.

Bereits Anfang Mai trieben Vandalen ihr Unwesen – damals köpften sie 24 Jungbäume der Familie Stirmayr, die „Krone“ berichtete. „Man wird geübt darin“, versucht der 61-Jährige den neuerlichen Bosheitsakt mit Humor zu nehmen. „Ich lasse mich nicht ärgern.“

Landwirt bittet um Hilfe bei Aufklärung
Durch die zweite Welle der „Baummorde“ ist mittlerweile rund die Hälfte des Baumbestandes von Stirmayr ruiniert beziehungsweise zumindest beschädigt. „Wir werden jetzt Kameras aufhängen“, meint der Landwirt. „Und wir bitten die Bevölkerung, dass sie bei der Aufklärung mithilft.“ Spur zu dem oder den Tätern hat die Polizei nämlich noch immer keine.