Bei Erwin Wurm wird nicht getöpfert, sondern Kunst gemacht: Er modellierte bei Gmundner Keramik die Serie „Bad People“. Damit gemeint sind unförmige Köpfe und groteske Figuren aus Tafelgeschirr. Im Bad Ischler Kaiserpark stehen seine„fetten Autos“.
Erwin Wurm sprengt erneut Grenzen – dieses Mal aber im Sektor der Keramik. In der traditionsreichen Gmundner Keramik Manufaktur hat der österreichische Ausnahmekünstler eine Serie an Kleinplastiken geschaffen, die provoziert, fasziniert und zum Lachen bringt. Er nennt sie „Bad People“, dabei sind die Objekte recht sympathisch.
Knacker statt Lippen
Einerseits modellierte Wurm grotesk verzerrte Köpfe, richtig „Plutzer“, die plump, aber auch weich und witzigerweise recht menschlich wirken. Und als ob der liebe Gott bei der Schöpfung des Menschengesichts Spaß machen will, sind Nasen, Ohren und Münder an unüblichen Stellen platziert. Auch Knacker – das Sujet verwendet Wurm oft – kommen als Mund vor.
Highlight geht in Bad Ischl weiter
Andererseits „borgte“ sich Wurm das Sortiment der Tafelgeschirr-Hersteller bei Gmundner Keramik aus. Er nahm Tonrohlinge, die eigentlich Krüge, Teller oder Tassen hätten werden sollen, und baute sie zu Figuren zusammen. Da geht es nicht um Modellieren, sondern um Deformieren und Performen.
Mit farbstarker Glasur versehen wirken die Kleinplastiken ähnlich wie „One Minute Skulptures“: Keramik war noch nie so frech, so paradox, so gegenwärtig! Ein Sommerhighlight mit vielen Fotomotiven ist übrigens auch die große Erwin Wurm-Ausstellung im Ischler Kaiserpark, wir haben darüber berichtet.
Die Ausstellung in der Manufaktur der Gmundner Keramik läuft bis 31. Jänner 2026.
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