Weihnachtsbotschaft:

„Unterschiedliche Kulturen sind keine Gefahr“

Ausland
25.12.2018 13:50

Vor Zehntausenden Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom und Millionen Menschen weltweit vor den Fernsehschirmen hat Papst Franziskus am Christtag den traditionellen päpstlichen „Urbi et Orbi“-Segen verkündet und zum Frieden im Nahen Osten und im Jemen aufgerufen. Franziskus forderte politische Lösungen, damit das syrische Volk wieder in Frieden in der eigenen Heimat leben könne. Gleichzeitig meinte der Pontifex, dass „unterschiedliche Kulturen keine Gefahr“ seien, sondern „ein Reichtum“.

Für den Jemen hege er die Hoffnung, dass die von der internationalen Gemeinschaft vermittelte Waffenruhe den vielen Kindern und der von Krieg und Hunger erschöpften Bevölkerung Erleichterung bringe, so der Papst. Weiters erklärte der Argentinier, er bete für Afrika, wo Millionen von Menschen Flucht und Vertreibung erleiden und humanitäre Hilfe benötigen. Der Heilige Vater äußerte die Hoffnung, dass sich die „brüderliche Bande“, die die koreanische Halbinsel verbinde, stärke. Weiters bete er, damit Venezuela Einigkeit wiedererlange.

Appell an „brüderliche Beziehungen“ in der Ukraine
Der Papst äußerte auch den Wunsch, dass die Ukraine einen dauerhaften Frieden zurückzugewinnen könne. „Nur mit dem Frieden, der die Rechte jeder Nation achtet, kann sich das Land von den erfahrenen Leiden erholen und würdige Lebensbedingungen für die eigenen Bürger wiederherstellen“, sagte der Pontifex. Er sei den christlichen Gemeinschaften in der Ukraine nahe und bete darum, dass sie „brüderliche und freundschaftliche Beziehungen“ knüpfen können.

„Ohne Brüderlichkeit werden Vorhaben seelenlos
„In seiner Weihnachtsbotschaft hob der Papst die Bedeutung der Solidarität hervor. „Ohne Brüderlichkeit drohen selbst die besten Vorhaben seelenlose Strukturen zu werden“, sagte der Papst von der Loggia des Petersdoms. Daher sei Geschwisterlichkeit zwischen Menschen jeder Nation und Kultur so wichtig, so der Heilige Vater. Verschiedenheit von Ethnien, Sprachen und Kulturen bedeute keine Gefahr, sondern sei ein Reichtum. “Es ist wie bei einem Künstler, der ein Mosaik gestalten will: Es ist besser, Steine mit vielen Farben zur Verfügung zu haben, als nur mit wenigen Farben zu arbeiten", so der Papst.

Papst Franziskus hatte mit einem Festgottesdienst im Petersdom am Montagabend offiziell die Weihnachtsfeierlichkeiten im Vatikan eingeleitet. Bei der traditionellen Christmette zur Erinnerung an die Geburt Christi vor 2000 Jahren hatte der Papst die Konsumgier der Menschen kritisiert. Die Botschaft von der Loggia des Petersdoms und der Segen „Urbi et Orbi“ sind ein Höhepunkt der christlichen Weihnachtsfeiern.

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