Trifft auch Österreich

Bahnstreik legte Fernverkehr in Deutschland lahm

Ausland
10.12.2018 09:16

Die Deutsche Bahn hat wegen Warnstreiks Montagfrüh bundesweit den Fernverkehr eingestellt. Betroffen waren die ICE- und Intercity-Züge. Der Ausstand wurde mit 9 Uhr beendet, Einschränkung im Fernverkehr werden aber über den gesamten Tag erwartet. Auch in Österreich gab es Ausfälle und Verspätungen.

Der Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG, Uwe Reitz, kündigte weitere „Warnstreiks in den nächsten Tagen“ für den Fall an, dass die Bahn kein verbessertes Angebot vorlege. Zu den Warnstreiks im Montagfrühverkehr sagte er: „Die Wucht des Streiks macht deutlich, wie groß die Verärgerung der Kollegen darüber ist, dass weiter kein abschlussfähiges Angebot vorliegt.“ Sobald die Bahn schriftlich ein verbessertes Angebot vorlege, sei die EVG bereit, die Tarifverhandlungen wieder aufzunehmen.

Der vierstündige Warnstreik hatte am Morgen um 5 Uhr begonnen. ICE und Intercitys fuhren nicht, auch im Regionalverkehr kam es zu erheblichen Einschränkungen, in einzelnen Bundesländern fuhr kaum ein Zug. Die Reisezentren wurden ebenfalls bestreikt. Auch der Güterverkehr war betroffen: Er sei „erheblich eingeschränkt“, teilte die Deutsche Bahn am Montag mit.

Auswirkungen auch in Österreich
Auch in Österreich sind Auswirkungen zu spüren: Der Fernverkehr zwischen Salzburg und München musste eingestellt werden, die Railjets von und nach Tirol, die normalerweise über die DB-Korridorstrecke fahren, mussten inneralpin über Zell am See umgeleitet werden. Aus diesem Grund haben die Züge derzeit eine um rund 90 Minuten verlängerte Fahrzeit.

Der Nahverkehr zwischen Freilassing und Salzburg konnte laut ÖBB trotz der Einschränkungen durch den Streik in Deutschland durchgeführt werden - es ist dabei aber zu leichten Verzögerungen im Frühverkehr gekommen. Bis der Bahnverkehr insgesamt wieder planmäßig läuft, kann es im Laufe des Vormittags auch in Salzburg noch zu Verzögerungen kommen.

Auch in Deutschland werden sich die Auswirkungen voraussichtlich über den Tag hinziehen. Fernverkehrstickets mit Gültigkeit Montag können bis einschließlich kommenden Sonntag genutzt werden.

Hintergrund sind die vorerst gescheiterten Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der Deutschen Bahn. Diese hat den Warnstreik als völlig unnötig kritisiert, da man in den Verhandlungen vorangekommen sei. EVG-Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal erklärte, die Gewerkschaft kehre an den Verhandlungstisch zurück, „wenn die DB AG deutlich macht, ernsthaft mit uns verhandeln zu wollen“.

Gewerkschaft fordert 7,5 Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaft hatte am Samstag die Tarifverhandlungen in Hannover abgebrochen und will diese erst nach einem verbesserten Angebot der Deutschen Bahn wieder aufnehmen. Die Gewerkschaft fordert 7,5 Prozent mehr Geld. Die Deutsche Bahn hat nach eigenen Angaben ein „7-Prozent-Paket“ vorgelegt. Die Bahn verhandelt in Hannover parallel mit der EVG und der Lokführergewerkschaft GDL.

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