Enorme Schäden:

Der Klimawandel zerstört unsere Almlandschaft

Steiermark
24.10.2018 06:00

Auftauender Permafrost, Stürme, Erosionen oder etwa Starkregen werden für unsere alpinen Vereine in der Steiermark zu einer immer größeren Herausforderung. Mittlerweile muss alleine der österreichische Alpenverein jährlich eine Million Euro für die Wege-Erhaltung in die Hand nehmen. Genügend ehrenamtliche Helfer zu finden, wird parallel zum Problem.

Die globale Erderwärmung ist längst auch in der Steiermark angekommen. Anschaulichstes Beispiel: das Dachsteingebiet. Wanderwege werden aufgrund des Gletscherrückgangs zur Sicherheit der Berggeher adaptiert, Liftstützen mussten schon mehrmals an andere, stabilere Standorte versetzt werden.

Sölktäler stark betroffen
„Dabei ist das in der Steiermark unser kleinstes Problem“, sagt Peter Kapelari, Leiter der Abteilung Hütten, Wege und Kartographie des österreichischen Alpenvereines (ÖAV) mit Sitz in Innsbruck. Unwetter und Stürme werden von den engagierten Wege-Erhaltern heute viel mehr gefürchtet, vor allem weil diese Wetterextreme immer heftiger ausfallen und häufiger vorkommen: „Die Sölktäler wurden zuletzt stark in Mitleidenschaft gezogen, aber auch in den Triebener Tauern oder etwa im Gebiet südöstlich von Graz schaut’s teilweise echt traurig aus“, weiß der Experte.

Ehrenamtliche Helfer dringend gesucht
Bereits seit dem 19. Jahrhundert kümmert sich der Alpenverein als Bergsport- und Naturschutzorganisation um ein insgesamt 26.000 Kilometer langes Wegenetz in den heimischen Alpen; zusätzlich werden 230 Hütten als wichtige Anlaufstelle für Wanderer betreut. „Abgesehen davon, dass die Auswirkungen des Klimawandels immer mehr ins Geld gehen, wird es auch zusehends schwieriger, die vielen benötigten Ehrenamtlichen zu finden, die bei den Reparatur- und Instandhaltungsarbeiten mitanpacken“, spricht Peter Kapelari von einer „dramatischen“ Situation.

Massentourismus verschärft das Problem
Neben natürlichen Einflüssen bringen auch touristische, forstliche oder jagdliche Interessen unsere Berglandschaft aus dem Gleichgewicht. „Der Tourismus macht verstärkt Wege für Mountain- oder E-Biker nutzbar. Da kommt es schon vor, dass jahrhundertealte Wanderrouten plötzlich einfach mit der Planierraupe weggeschoben werden“, kritisiert ÖAV-Vizepräsident Helmut Ohnmacht die immer höhere Forststraßen-Dichte.

Alte Wanderwege unter Denkmalschutz
Deshalb wurde jetzt eine ungewöhnliche Initiative gestartet: „Wir bemühen uns, besonders alte Wanderwege unter Denkmalschutz zu stellen. Denn auch das ist ein wichtiges Kulturgut“, betont Kapelari.

In der Steiermark werden beispielsweise die alten Reitwege von Kaiserin Sisi im Toten Gebirge als „besonders schützenswert“ bezeichnet. 

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