Stadion-Hit

VSV schlägt KAC 3:1 bei Freiluft-Derby vor 30.500 Fans

Kärnten
09.01.2010 17:41
Ein so lautstarkes Echo wird Michael Raffl und Roland Kaspitz während eines Spiels vielleicht nie wieder entgegenschlagen. Die zwei Stürmer der ersten Villacher Linie waren am Samstag die Matchwinner in einem denkwürdigen Eishockey-Spektakel. 30.500 Zuschauer erlebten im 277. Kärntner Derby zwischen dem KAC und dem VSV einen 3:1-Sieg des VSV, den Raffl mit einem Doppelpack und Kaspitz mit dem dritten Tor fixierten.

Das Debüt in einem Fußall-Stadion brachte im ersten Freiluftspiel in der ersten Liga seit 15 Jahren einen österreichischen Zuschauerrekord und viel Lob für die gute Atmosphäre und die perfekte Organisation. Dass es kein einmaliges Spektakel bleiben soll, dafür setzte sich noch am Samstag etwa der Klagenfurter Vizebürgermeister Albert Gunzer ein. Er sprach sich ob der gelungenen Veranstaltung dafür aus, aus dem Open-Air-Event "eine Dauereinrichtung" zu machen.

Ungewöhnliches Bild im EM-Stadion
Es war ein ungewöhnliches Bild, das sich im Fußball-Stadion von Austria Kärnten bot. Mitten auf dem Rasen war ein Eishockey-Rink aufgebaut, die Zuschauerränge mit 30.500 Fans voll besetzt, die Eisfläche leicht schneebedeckt, Cheerleader in Pelzstiefeln und dicken Jacken mit Kapuzen.

Bei minus 0,4 Grad und Schneefall wurde die Partie angepfiffen, bei abrupten Richtungsänderungen staubte der Schnee wie beim Kanteneinsatz von Skifahrern. Doch der Wettergott hatte ein Einsehen. Fast mit Spielbeginn wurde der Schneefall weniger und hörte nach wenigen Minuten ganz auf.

VSV schnell in Führung
Der VSV kam mit den ungewohnten "Schneeverhältnissen" in den ersten Minuten und der langsameren Scheibe besser zurecht. Die Blau-Weißen, die nach drei Siegen in Folge als Favorit gegen die im neuen Jahr noch sieglosen Rotjacken ins Spiel gegangen waren, waren meist am Drücker und schossen KAC-Torhüter Rene Swette so richtig warm.

Nach der einzigen Eisreinigung während des Spiels (9:48 Minuten) und dann richtigen Eisbedingungen kamen die Rotjacken aber besser ins Spiel. In der 16. Minute durften die KAC-Fans auch kurz jubeln, als Kirk Furey nach herrlichem Solo über das ganze Feld im zweiten Versuch den Puck volley ins Tor beförderte, der Treffer wurde allerdings wegen hohen Stocks nicht gegeben.

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Im Mitteldrittel schlug jedoch die herausragende erste VSV-Linie zu. In der 26. Minute schob Michael Raffl die Scheibe nach einem kurz abgewehrten Schuss von Roland Kaspitz zur VSV-Führung über die Linie. Bei Halbzeit bekam danach der zweite KAC-Torhüter Jordan Parise die Chance, die einmalige Atmosphäre zu erleben. Die Freude über seine Einwechslung verging ihm aber schnell. Der US-Amerikaner war gerade 19 Sekunden auf dem Eis, als er schon hinter sich greifen musste. Wieder lag die Scheibe nach einem Kaspitz-Schuss frei, und wieder ließ sich Raffl die Chance nicht entgehen (31.).

Im Schlussdrittel gelang dem KAC zur Freude der meisten Fans im Stadion durch Thomas Huntertpfund der Anschlusstreffer (47.), doch nur 48 Sekunden später dämpfte Kaspitz, der diesmal nach Vorarbeit von Raffl und Günther Lantzinger als Torschütze in Erscheinung trat, die Hoffnungen des KAC auf den ersten Sieg in diesem Jahr (48.).

Drittgrößte Zuschauerzahl
Der KAC durfte sich aber immerhin über die drittgrößte Zuschauerzahl bei einem europäischen Ligaspiel freuen. Den Rekord hält seit rund zwei Wochen (28. Dezember 2009) Frölunda Göteborg, das beim Spiel im Ullevi-Stadion gegen Färjestadt 31.144 Fans begrüßen durfte. Platz zwei hält die Schweizer Partie SC Bern - Langnau Tigers im Jänner 2007 mit 30.076 Besuchern.

Zitterpartie
Heftiger Schneefall hatte am Freitag noch Zweifel an der Durchführung der Megaveranstaltung aufkommen lassen, die Veranstalter gaben aber dennoch grünes Licht. "Wir müssen beim Spiel zwar mit Schnee, Regen und Schneeregen rechnen. Dennoch ziehen wir die Veranstaltung wie geplant durch", erklärte Sportpark-Geschäftsführer Daniel Greiner vor dem Derby. Die Kälteaggregate für die Eisfläche seien stark genug, um mit den Niederschlägen fertig zu werden, die Schneeräumung funktioniere.

Die Veranstalter hatten nicht einmal Chance, das Spiel bei Schlechtwetter vorzeitig auf Sonntag zu verschieben. Denn die abgeschlossene Wetter-Versicherung "zwang" die Veranstalter, es an beiden möglichen Terminen (Samstag und Sonntag) zu versuchen. Und dabei ging es immerhin um die stolze Versicherungssumme von 450.000 Euro, hätte das Spiel letztendlich doch abgesagt werden müssen.

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