Neue Schau „Played“

Erinnerung an Kindheit in der Galerie Ebensperger

Salzburg
04.09.2018 08:30

„Played“: Die Galerie Ebensperger lockt zur etwas anderen Schau an die Salzach

Kindheitserinnerungen werden in der   Galerie Ebensperger wach. Betritt man  nämlich  die Halle in der Membergerstraße, könnte man  fast glauben, man sei in einem Spielwarenhandel gelandet, der von Plüschtieren bis hin zum überdimensionalen Tortenstück alles zu bieten hat, was das Herz begehrt.

Sich  aus den Regalen einfach sorglos zu bedienen ist allerdings nicht zu empfehlen.   So haben sie doch Patrick Ebensperger und Sebastian Hoffmann sowie Gastkuratorin und Künstlerin Marie  Thurn und Taxis mit Positionen von allen,  die in der Kunstszene Rang und  Namen haben, von Sigmar Polke über Hanakam & Schuller bis hin zu Cindy Sherman, befüllt.

„Wie der Titel der Ausstellung ,Played’ schon verrät, zeigt die Gruppenschau  verschiedenste künstlerische Ansätze zum Thema ,verspielt’. Nachdem das Wort ,Played’ aber auch  mit ausgespielt, im Sinne von  ausgetrickst übersetzt werden kann, geht es  auch um das Gegen- und Miteinander von Spiel und Gefahr“, so Hoffmann.

Ein Spiel mit dem Feuer wagt aber nicht nur  Wieland Schönfelder, der in seinem Video „Nebula Interna“ ein kleines Männchen   mit brennendem Hut  zu barocken Orgelklängen tanzen lässt, auch Philip Topolovac heizt den Kunstsammlern ordentlich ein. Der Deutsche  hat ein Modell des von Benito Mussolini beauftragten römischen Palazzo Quadrato, die heutige Fendi Zentrale,  angefertigt. „Eine “Braciere„ (Feuerkorb), in der   auch schon mal  Würstel angebraten werden, so macht das Feuer quasi dem Faschismus den Garaus!“

Nicht Rauch, sondern Benzin liegt  in der Luft, wenn man den alten Mercedes-Motor  von  Alexander Laner anwirft, mit dem  er einen Plattenspieler betreibt und  die Halle  mit  Chopin beschallt.

Wer nach so „heißer“ Ware eine Abkühlung braucht, sollte sich das Video „Liquid Panic“  von Augustin Rebetez nicht entgehen lassen. Er lässt nämlich Erwachsene in diversen Flüssigkeiten zum „Pulp Fiction“-Soundtrack planschen und pantschen.

Friederike Feldmann schließt sich dem Spiel an der Salzach zwar nicht an und gestaltetet in   der Dependance der Galerie in der Kaigasse eine eigene Schau. Dennoch wählt sie für ihre Werke eine durchaus spielerische Herangehensweise. Bevor  sie sich  auf der weißen  Leinwand mit dunkelroten Gouachefarben figurativ und abstrakt austobt, fertigt sie zuvor Studien aus Hautcreme, die sie mit ihren Händen in Form bringt.

Skurril aber dennoch tiefgründig. Denn beim genaueren Hinsehen entdeckt man Gesichter, die scheinbar aus der Leinwand springen.

Tina Laske
Tina Laske
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