'Mitternachtszirkus'

Willkommen in der Welt der Vampire!

Kino
07.01.2010 09:21
Die Freaks sind in der Stadt! In Paul Weitz' kunterbuntem Vampir-Spektakel "Mitternachtszirkus" gehören die Blutsauger noch zu den normalsten. Zwischen Schlangenmensch, asiatischem Riesen und bärtiger Lady geht es um einen 200 Jahre dauernden Waffenstillstand zwischen Vampirfamilien, der zu brechen droht.

Gemeinsam mit seinem besten Freund Steve besucht der 14-jährige Darren (Chris Massoglia) die kuriose "Cirque du Freak"-Show und lässt damit eine Nacht anbrechen, die das Schicksal der beiden für immer verändern wird. Der Spinnenbeschwörer Larten Crepsley (John C. Reilly) vom Wanderzirkus ist in Wahrheit ein Vampir. Während Blutsauger-Fan Steve sich am liebsten sofort anschließen würde, aber nicht darf, bleibt Darren bald darauf nichts anderes übrig, damit er Steves Leben nach einem Spinnenbiss retten kann.

Da er nun zur Hälfte ein Vampir ist, wird Darren unfreiwillig zum Neuzugang in der grotesken Gemeinschaft der umherziehenden Freaks. Dort tummeln sich unter anderem ein Schlangenmensch, ein riesiger Marktschreier und eine bärtige Lady mit Hellseher-Fähigkeiten (Salma Hayek). Nicht zu vergessen das süße Affenmädchen, das Darren gewaltig den Kopf verdreht.

Mit seinen neugewonnenen Vampirkräften erkundet Darren die Welt der Dunkelheit und sorgt ungewollt dafür, dass ein 200 Jahre dauernder Waffenstillstand zwischen den blutrünstigen "Vampaneze" und den vergleichsweise harmlosen Vampiren zu brechen droht. Inmitten des kurz bevorstehenden Vampirkrieges trifft Darren auf einen Feind, der zuvor noch sein Freund war...

Vampir-Reihe "Darren Shan"
Im Jahr 2000 veröffentlichte der britische Autor Darren Shan mit "Der Mitternachtszirkus" den ersten Roman seiner Vampir-Reihe "Darren Shan". Paul Weitz - übrigens der Bruder von "New Moon"-Regisseur Chris Weitz - hat sich an den Stoff herangewagt und auf die Leinwand gebracht. Kein leichtes Unterfangen, muss der Streifen doch - davon kann man ausgehen - eine mehrteilige Filmreihe einläuten.

Der Stoff bietet einiges: eine Welt nächtlicher Kreaturen und bizarrer Wesen sowie eine Saga über gefährliche Prophezeiungen. Die Umsetzung enttäuscht großteils. Trotz namhafter Schauspieler (Salma Hayek, John C. Reilly, Willem Dafoe) bleiben die Figuren blass und oberflächlich. Latino-Schönheit Hayek als bärtige Lady? Klingt spektakulär, aber nicht einmal diese ungewöhnliche Darstellung kann den Zuseher wirklich fesseln.

Ganz zu schweigen von Chris Massoglia und Josh Hutcherson, die Teenie-Fraktion in "Mitternachtszirkus". Blutleer und fad schleppen sie sich durch den Film, ein bisschen Esprit versprühen sie nur beim abschließenden Showdown. Bleibt zu hoffen, dass sie sich in der Fortsetzung von "Mitternachtszirkus" steigern können.

Fazit: Der Plot von "Mitternachtszirkus" verspricht einen hochinteressanten und spannenden Vampirfilm, doch die Umsetzung enttäuscht leider. Lieblos lässt Regisseur Paul Weitz Kreaturen über die Leinwand flitzen, die zwischen High-School-Flur und Manege untergehen. Schade, denn es wäre viel mehr möglich gewesen.

von Ingemar Pardatscher

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt