Nach Brand in Linz

„Bei uns sind die Hochhäuser bestens gesichert“

Oberösterreich
12.08.2018 05:00

Es ging noch einmal alles gut. Zwar erlitten fünf Bewohner bei dem Brand im Linzer Krempl-Hochhaus Rauchgasvergiftungen, doch ein Inferno blieb aus. Ein Rauchfangkehrermeister warnt vor alten Hochhäusern. Diese seien potenzielle Todesfallen. Experten geben aber Entwarnung: Alles sei gut gesichert.

Die Fluchtwege in alten Linzer Hochhäusern wie dem Krempl-Hochhaus und dem Lentia 2000 gehören dringend überprüft - mit dieser Forderung lässt der Linzer Rauchfangkehrermeister Gerhard Felberbauer aufhorchen. Er hatte bereits im Vorjahr nach der Brandtragödie im Londoner Grenfell Tower mit 71 Todesopfern eine Petition im Linzer Gemeinderat verteilt, war aber bei den Stadtparlamentariern auf keine Resonanz gestoßen.

Menschen werden erdrückt
Felberbauer machen vor allem die schmalen Fluchtwege in den alten Gebäuden sowie die Ausgänge Kopfzerbrechen, die laut ihm nur gegen die Fluchtrichtung zu öffnen sind: „Im Krempl-Hochhaus wird sich beim Ausgang alles stauen, Menschen werden erdrückt, zu Tode getrampelt oder sie ersticken. Es hätte nie eine Bau- oder Benützungsbewilligung erteilt werden dürfen.“

Da werden nur die Leute verunsichert“
Branddirektor Christian Puchner von der Linzer Berufsfeuerwehr hat mit diesen Kassandrarufen allerdings keine Freude: „Damit werden nur die Leute verunsichert. Wir gehen davon aus, dass alle Bauten baubehördlich überprüft und genehmigt wurden.“ Trockener Nachsatz: „Wir haben auch beim Krempl-Hochhaus bewiesen, dass es nicht stimmt, dass diese Häuser Todesfallen sind“

Situation nicht wie in England
Arthur Eisenbeiss, Direktor der Brandverhütungsstelle für OÖ, sagt: „Man kann die Situation in England nicht mit jener bei uns vergleichen. Am Grenfell Tower wurden bei der Sanierung brennbare Fassadenteile montiert. Das wäre in Österreich undenkbar.“ Der Linzer Planungsdirektor Gunter Amesberger dazu: „Alles ist streng geregelt, muss entsprechend genehmigt und überprüft sein.“

Christoph Gantner, Kronen Zeitung

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