Ungesichert unterwegs

Bergtragödien forderten drei Menschenleben

Tirol
08.08.2018 17:15

Zwei Bergunglücke ereigneten sich am Mittwoch in den Bergen! Am Wilden Kaiser bei Ellmau stürzten zwei Kletterer in die Tiefe und erlitten tödliche Verletzungen. Brisant: Sie waren ungesichert, ihre Ausrüstung fand man im Rucksack! Und im Karwendelgebirge stürzte ein Deutscher (67) ab - auch für ihn kam jede Hilfe zu spät.

Das traumhafte Wetter lockte gestern einmal mehr zahlreiche Personen auf die Berge. Doch für drei Alpinisten endete ihr Ausflug in einer tödlichen Tragödie! Am Wilden Kaiser waren ein Mann und seine weibliche Begleiterin auf dem Weg zum Kopftörlgrat. Im Bereich des Leuchsturms passierte dann das Unglück: Die beiden stürzten aus ungeklärter Ursache ein paar Hundert Meter in die Tiefe!

Obwohl der Kletterhang sehr steil ist, waren die beiden Alpinisten seilfrei unterwegs. Das schier Unglaubliche: „Im Zuge der Bergung fand man ihre Klettergurte im Rucksack“, erklärte eine Polizei-Sprecherin. Für die Alpinisten kam jede Hilfe zu spät, die Leichen wurden am Nachmittag mit dem Polizeihubschrauber geborgen.

Schwierige Suche nach persönlichen Sachen
Die Identität der Verunglückten war bis in die Abendstunden unklar. „Bei den Leichen wurden keine Ausweise gefunden. Und da ihre Utensilien nach dem Absturz weit im Gebirge verstreut sind, ist man bisher noch nicht fündig geworden“, sagte die Polizei-Sprecherin. Zudem seien bis zum Abend keine Vermisstenmeldungen eingegangen und auch aus der Bevölkerung gab es vorerst keine Hinweise.

Am frühen Abend ist man erneut zur Unglücksstelle hinaufgeflogen und hat nach persönlichen Gegenständen gesucht. „Und auch die Parkplätze rund um das Gebiet wurden kontrolliert, in der Hoffnung, das Fahrzeug der beiden zu finden“, schildert ein Polizist. Rund um die Absturzstelle war wegen des Kaiserwetters reger Betrieb. Daher gab es gleich mehrere Zeugen, die unabhängig voneinander einen Notruf absetzten.

Tödlicher Alpinunfall im Karwendelgebirge
Das zweite tragische Bergunglück ereignete sich im Karwendelgebirge bei Scharnitz. Ein Deutscher (67) marschierte mit seiner Ehefrau entlang des Heinrich-Noe-Weges. Im steilen Gelände im Bereich der Westlichen Karwendelspitze stürzte der Mann plötzlich und fiel vor den Augen seiner Frau rund 150 Meter in die Tiefe. Er zog sich dabei tödliche Verletzungen zu.

„Wir haben heuer schon mehr Tote als im Vorjahr“
Im Sommer waren bereits einige Todesopfer auf Tirols Bergen zu beklagen. Mehr als im Vorjahr? „Ja, dieser Eindruck stimmt. Wir haben heuer auch schon deutlich mehr Einsätze“, klärt Peter Veider, Geschäftsführer der Tiroler Bergrettung, auf. Die Gründe für derartige Tragödien liegen laut Veider auf der Hand: „Immer wieder unterschätzen Alpinisten die Hitze, trinken zu wenig, werden müde und stolpern. Nur hat ein Stolperer auf dem Berg leider andere Folgen wie im Tal.“

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