Datenschützer werden wohl die Hände über den Köpfen zusammenschlagen – dabei sind Flughäfen weltweit schon immer Zonen gewesen, in denen uneingeschränkt überwacht und kontrolliert werden darf. Zu den typischen Kameras, die schon überall von den Decken hängen, kommen schon bald neue Super-Geräte hinzu. Intelligente Kameras, die nicht stur auf alle Bewegungen zoomen, sondern Ereignisse und Personen erfassen, analysieren, auswerten und sogar Prognosen erstellen.
Automatischer Abgleich mit Fahndungslisten
"Wenn ich den Flughafen betrete, wird mir vom System automatisch eine Nummer zugeteilt", erklärt "x-pin"-Geschäftsführer Christian Raunegger sein Kiras-Projekt. Sofort werden Fahndungslisten verglichen. Aber das System kann noch mehr: Hat ein Passagier etwa beim Einchecken den Koffer stehen lassen, muss nicht extra ein teurer Entsorgungstrupp ausrücken – das System kann die Person auf dem Flughafenareal ausfindig machen und informieren.
Der Computer erkennt atypische Ereignisse und schlägt Alarm. Raunegger: "Bisher müssen alle Flughafen-Videodaten sechs Monate gesichert werden. Wer oft verreist, ist so Dutzende Male im Jahr gespeichert. Mit dem Kiras-System werden nur noch auffällige Momente archiviert." Das dürfte Datenschützer ja vielleicht sogar beruhigen.
von Michael Pommer, Kronen Zeitung
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