Öko-Dschihadisten

Terrormiliz verhängt Plastiksackerl-Verbot

Ausland
05.07.2018 16:25

Die islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab hat kein Problem damit, Menschen brutal hinzurichten - aber Plastiksackerl sind für die radikale Miliz im ostafrikanischen Somalia moralisch zutiefst verwerflich. Diese stellten eine ernste Bedrohung für Menschen und Tiere dar, teilte sie in einem Webradio mit und sprach in ihrem Herrschaftsgebiet ein Verbot aus.

Ein Führer der Miliz, Mohammed Abu Abdullah, führte in der Radiosendung aus, dass das Fällen seltener Bäume ebenfalls verboten sei. Wie diese Restriktion durchgesetzt bzw. bei Nichteinhaltung gestraft werden soll, verriet die Terrorgruppe nicht - es ist jedoch anzunehmen, dass sie durch die Anwendung von Gewalt durchgesetzt werden soll. Auf Twitter wird gescherzt, Al-Shabaab sei damit die erste umweltfreundliche Dschihadisten-Bewegung.

Bäume pflanzen für Allah
Dabei ist es nicht das erste Mal, dass sich Islamisten zum Umweltschutz bekennen: Ein Zweig der Miliz im Jemen kritisierte bereits 2016 den damaligen US-Präsidenten Barack Obama, weil dieser zu wenig gegen den Klimawandel unternehme, berichtete der „Independent“. 2017 forderte der Taliban-Führer Hibatullah Akhundzad, man müsse in Afghanistan mehr Bäume pflanzen, da diese eine „wichtige Rolle für den Umweltschutz, wirtschaftliche Entwicklung und die Verschönerung der Welt“ darstellen würde. Außerdem würde man auf diese Weise Allah ehren.

Al-Shabaab ist neben Somalia auch im benachbarten Kenia aktiv - sie ist mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbunden. Bis zu 12.000 Kämpfer sollen der Miliz angehören, die allein 2016 für 4000 Morde verantwortlich war. Erst diese Woche wurden 20 Dorfbewohner in Aad im Zentrum Somalias getötet, weil sie sich weigerten, der Terrormiliz Nutztiere und junge Burschen im Alter von 14 bis 16 Jahren auszuhändigen, die als Kindersoldaten dienen sollten.

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